DIE CHRONIK DER UNSTERBLICHEN geht mit Folge 2 „Der Vampyr“ direkt da weiter, wo der Auftakt „Am Abgrund“ endete. Kein Zeitsprung (zumindest kein deutlicher), keine Vorab-Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse, und auch kein langes Vorgeplänkel. Was schon beim letzten Hörspiel wie eine Unterbrechung am spannendsten Punkt wirkte, bedeutet in logischer Folge auch, dass es bei „Der Vampyr“ direkt spannend weiter geht. Was die Hörspiele nach der Buchreihe von Wolfgang Hohlbein, gelesen von Dietmar Wunder, noch so für uns auf Lager haben, erfahrt ihr hier.
Auch, wenn es das Hörspiel selbst nicht bietet, hier eine knappe Zusammenfassung der bisherigen Ereignisse: Andrej Delani, ein Verstoßener, kehrt in sein Heimatdorf zurück, nur um dort festzustellen, dass die gesamte Bevölkerung (und damit auch seine Familie) entweder verschleppt oder ermordet wurde. Lediglich der Junge Frederic hat überlebt. Zusammen machen sie sich auf, um die Verantwortlichen zur Strecke zu bringen, nämlich den Inquisitor und seine drei düsteren Begleiter, Ritter in goldenen Rüstungen. Schon bald stellt Andrej fest, dass sie ein dunkles Geheimnis umgibt, welches auch ihn direkt betrifft. Auch, wenn er es bislang nicht wahrhaben wollte, so muss sich Andrej jetzt doch eingestehen, dass er eine übernatürliche Regenerationsfähigkeit besitzt…
Teil 2 setzt da ein, wo Andrej bereits den ersten Ritter besiegt hat und dadurch mehr über sein eigenes Geheimnis in Erfahrung bringen konnte. Er befindet sich auf dem Schiff des Sklavenhändlers Abu Dun, der im Auftrag von Bruder Domenicus die Bewohner des Borsa-Tals verkaufen soll. Andrej will die Gefangenen befreien und im Anschluss Rache an Domenicus nehmen, doch es kommt anders, als er erwartet, denn Abu Dun ist ein fähiger Kämpfer, und es gelingt ihm, Andrej zu überrumpeln und ihm das Rückgrat zu brechen…
Die weitere Handlung schickt Andrej und seine Begleiter ins tiefe Transsilvanien, wo sie auf mehrere weitere Parteien treffen, die im Kampf um die Macht eine Rolle spielen wollen und damit direkt oder indirekt Andrejs Rachepläne ausbremsen. Ein gewisser Vlad Tepes, der auch der Pfähler genannt wird, spielt in diesem Teil eine besonders wichtige Rolle, aber mehr wollen wir nun wirklich nicht verraten.
Die Geschichte an sich ist unglaublich spannend, wird aber insbesondere durch Dietmar Wunders Talent, unterschiedliche Stimmen bei seiner Lesung zu nutzen, perfekt umgesetzt. Gelegentliche Geräuschkulissen und ganz selten auch der Einsatz von Hintergrundmusik runden den Hörbuchgenuss hier vollends ab, sodass die Stunden, die man hier vor sich hat, wie im Flug vergehen. Die Spannung steigt, wie die Geschichte mit Teil 3 „Der Todesstoß“ fortgeführt wird… Für Fantasy-Fans absolut empfehlenswert, insbesondere auch, weil hier teilweise geschichtliche Hintergründe in die Story mit eingewoben werden, die die Handlung noch greifbarer machen, so phantastisch sie auch sein mag.