Robert (Dylan McDermott) ist ein auf den ersten Blick stinknormaler Typ, Mechaniker, wie man ihnen tagtäglich auf den Straßen New Yorks begegnet. Er wird jedoch, wie anfangs behauptet, fälschlicher Weise von der russischen Mafia in einem Fleischkühlhaus eingeschlossen und ist beschuldigt, 8 Millionen Dollar der Russen zu besitzen.
Besondere Anmerkung an dieser Stelle: heute ist Roberts Geburtstag. Robert ist nicht alleine im Kühlhaus. Versteckt in einem Regal, findet er den angeschossenen Drogenfahnder Sam, der ebenfalls mit ihm eingeschlossen ist und sich auf Roberts Seite wagt.
So gut wie der ganze Film spielt sich in dem Kühlhaus ab, und das wichtigste Stilmittel ist hier die Not unseres Protagonisten Robert, der mit enormer Kälte und stetig sinkenden Temperaturen zu tun hat. Der Film kommt schnell in Fahrt und es sei geraten, anfangs gut aufzupassen. Fehlende Informationen könnten einem schnell die Handlung vermiesen, da man anfangs mehr „zugebombt“ wird mit Informationen als alles andere. Eigentlich zunächst recht gut inszeniert, verliert die Wirkung des Kühlraumes mit Zeit an Bedrohlichkeit. Für meinen Teil sind die Auswirkungen der Kälte auf Roberts Körper nur mittelmäßig gut dargestellt. Da hätte man durchaus noch den einen oder anderen Trick aus dem Nähkasten ziehen können, um zu zeigen, dass auch Kälte lebensbedrohliche Auswirkungen haben kann.
Die Umsetzung des Films und der Idee, die dahinter steckt, ist ansonsten mehr als gut durchdacht und endet in einem grandiosen, unvorhersehbaren, aber leider auch recht gehetzten Finale und löst ein sich durch den ganzen Film ziehendes Lügenkonstrukt auf (und damit sei an dieser Stelle noch lange nicht zu viel verraten). Wer auf dramatische Spannung steht und einen kleinen Nervenkitzel zwischendurch sucht, dem sei zu FREEZER geraten, denn im Endeffekt ist es ein solider Film von durchdachter Machart, mit guten Schauspielern und einer netten Hintergrundstory. Einzig und allein die Komparsen der Russenmafia wirken irgendwie lächerlich und total aufgesetzt.
Viel mehr gibt es zu dem Film auch leider nicht zu sagen…Ist eben ein recht kurzer Streifen und schafft gerade mal so eben knapp die 65 Minuten-Grenze. Aber diese 65, vielleicht auch 70 Minuten sind es definitiv Wert.
Wenn ihr keinen Oscar-reifen Film erwartet, seid ihr mit FREEZER gut bedient.