Escape Plan (Concorde Video)

escape_planArnold Schwarzenegger und Sylvester Stallone, die Ikonen der Achtziger-Neunziger-Actionfilme, stehen ein weiteres Mal zusammen vor der Kamera. Zusammen stecken die beiden in einem Hochsicherheitsgefängnis fest und müssen ein Bündnis eingehen, um gemeinsam eine Chance zu haben, aus ihrer misslichen Lage herauszukommen. Beide behaupten, ohne triftigen Grund in dieser Testeinrichtung gelandet zu sein, in der Menschenrechte nur bedingt geachtet werden, von einem der Beiden wissen wir sogar, dass das richtig ist.

Ray Breslin (Sylvester Stallone) ist ein Experte für Sicherheitstechniken. Mit seiner Firma prüft er die angeblich ausbruchsichersten Gefängnisse des Landes auf ihre Lücken, indem er sich selbst als Gefangener dort einschleusen lässt und auf eigene Faust versucht, mit den Mitteln, die einem Insassen zur Verfügung stehen würden, aus dem Gefängnis auszubrechen. Hierüber ist immer nur ein sehr kleiner Kreis an Leuten informiert, es gibt einen Notfall-Code, mit dem sich Breslin gegebenenfalls identifizieren und seine Aufgabe preisgeben kann, doch bislang musste er das nie tun.
Jetzt kommt die Regierung direkt auf ihn zu, denn sie haben eine neue Internierungseinrichtung entwickelt, die Guantanamo ablösen soll. Doch ähnlich wie dort zählt auch hier: keine Regeln. Breslin willigt letztlich ein, doch schon sehr schnell muss er erkennen, dass hier alles ganz anders läuft, als er sich das vorgestellt hat, und als dann auch seine geheimen Kontaktpersonen in der Einrichtung sich als nicht existent herausstellen, ahnt er, dass er gelinkt wurde. In gläsernen Zellen, in einer Einrichtung, die scheinbar perfekt überwacht wird, in der die Wärter durch Masken anonymisiert sind, und in der Menschenrechte ein Fremdwort ist, muss er sich alleine durchschlagen. Doch alleine wird es ihm nicht gelingen, auszubrechen. Unterstützung findet er in dem Österreicher (haha) Emil Rottmayer (Arnold Schwarzenegger), der hier gefangen gehalten wird, weil er vermeintlich Informationen über den Aufenthalt des dringlich gesuchten Viktor Mannheim besitzt. Zusammen planen sie eine Flucht, doch die Lage ist noch viel ernster, als es sich Breslin in seinen schlimmsten Phantasien hätte erträumen können.

Neben Stallone und Schwarzenegger sind unter anderem auch noch Jim Caviezel, Sam Neil, Curtis „50 Cent“ Jackson oder Vinnie Jones zu sehen. Die Regie lag in den Händen von Mikael Hafström (u.a. Kops, Zimmer 1408, The Rite), der hier zwar keine Wunder vollbringt, durchaus aber zu verstehen gibt, dass er sein Handwerk kennt.

ESCAPE PLAN ist eine relativ schnell durchschaubare Geschichte, die weniger vom Plot, als vielmehr vom „Wie“ bestimmt wird. Natürlich schreit die Besetzung nach nostalgischen Bonuspunkten, die man eigentlich auch gerne gewährt, und die Action im Film passt auch. Was an einem vollständig positiven Gesamtergebnis für einen unterhaltsamen „Kopf aus und Action“-Filmabend im Weg steht, ist ein Problem, das an anderer Stelle schon einmal besser gelöst wurde: Arnold Schwarzeneggers Synchronsprecher Thomas Danneberg ist ebenfalls der Standard-Synchronsprecher von Sylvester Stallone. Da hier viele gemeinsame Szenen und Dialoge passieren, wurde nicht (wie bei The Expendables) eine Doppelbesetzung im Synchronstudio durchgezogen, sondern Arnold Schwarzenegger wurde von Ralph Schicha gesprochen. Sicherlich nicht wirklich schlecht gemacht, aber dann doch absolut ungewohnt.

Mehr gibt es am Film dann letztlich auch nicht auszusetzen, man bekommt genau das, was man erwartet, und die Story ist (von ihren logischen Lücken abgesehen) in sich stimmig. Actionkino, wie es in den Achtzigern und Neunzigern zur Standardkost zählte, was aber im Laufe der Zeit den Überproduktionen gewichen ist, davon hätten wir gerne mehr, dann aber auch mit den Standard-Synchronsprechern, selbst, wenn das bedeutet, dass hier jemand Doppelschichten schieben müsste und sich ganz besonders viel Mühe bei den unterschiedlichen Stimmlagen geben müsste.