Mit ihrer Jubiläumsfolge geht OFFENBARUNG 23 mal wieder einen fast schon mutigen Weg und wagt ein kleines Crossover, offenkundig ohne Lizenzrechte, denn obwohl sofort und ganz ohne Zweifel klar ist, worauf man sich hier bezieht, werden zu keinem Zeitpunkt die richtigen Namen verwendet. Das Thema an und für sich, also die Verschwörungstheorie dahinter, ist mal wieder eine von der Sorte, wie wir sie aus den allerersten Folgen der Serie kennen: irgendetwas ganz alltägliches, wo man sich vielleicht schon einmal selbst Gedanken drüber gemacht hat, aber nie auf die Idee gekommen wäre, dass da vielleicht eine größere Sache hinter stecken könnte. „Im Zeichen der Mistel“ ist jetzt schon eine der besten Folgen, die ich bei OFFENBARUNG 23 je gehört habe, und das zu einem Zeitpunkt, wo ich sie gerade erst zweimal gehört habe…
T-Rex ersteigert sich einen vermeintlichen Fehldruck einer Comicreihe, die im alten Gallien spielt, das von Römern besetzt ist. Ganz Gallien? Nein, ein kleines Dorf… Ich muss nicht weiter schreiben, ihr wisst schon Bescheid.
Der Unterschied zu den eigentlichen Comics dieser Reihe ist, dass hier ein Osterix und ein Abelix (aufmerken: OSTerix, ABELix) agieren, und auch die anderen Figuren haben alle irgendwie abweichende Namen, handeln ansonsten aber ähnlich zu ihrer eigentlichen Figur.
In diesem Comic wird erklärt, wo der Aberglaube herstammt, dass man sich unter einem Mistelzweig küssen müsse. Hierbei geht es keineswegs um einen netten Brauchtum und eine Art Liebesbeweis, sondern vielmehr hat der Mistelzweig seinen Ursprung darin, dass die Mistel früher als Abtreibungsmethode verwendet wurde. Haben Frauen über ihrer Haustür einen Mistelzweig gehängt, so bedeutete dies, dass sie sich ob der Wirkung dieser Pflanze bewusst waren und man ohne Probleme seinen Beischlaf dort abhalten konnte, ganz ohne Konsequenzen. Doch der Sud aus der Mistel konnte auch als eine der ersten biologischen Waffen betrachtet werden, wenn auch mit sehr starker Verzögerung…
Es ist schon lustig, dass hier alle wichtigen Figuren, die in der Serie OFFENBARUNG 23 eine Rolle spielen, ihren vermeintlichen Zwilling im Geiste in der Gallier-Geschichte verpasst bekommen und dort ebenfalls sprechen. Die Art und Weise, wie der Comic eingesprochen wurde, lässt eine gewisse Selbstironie erkennen.
Wer genau aufgepasst hat, hat in den letzten Folgen der Serie immer wieder versteckte Bonustracks am Schluss gehört. In Folge 50 gibt es den letzten aktuellen Hinweis, der euch, so ihr das Rätsel knackt, einen Bonustrack verschaffen kann, den ihr euch herunterladen müsst.
Durch den Comic-Anteil ist die Produktion diesmal etwas anders geraten. Hintergrundgeräusche wie aus der Konserve, die an diese ganz bestimmten Gallier-Filme, Looney Tunes & Co. erinnern. Sprecherseitig ist wieder einmal alles im Lot, die Stammbesetzung fährt hier in den unterschiedlichen Rollen zu Höchstleistungen auf. So kann es gerne bei OFFENBARUNG 23 weiter gehen…