Ein letztes Mal begleiten wir den Serienkiller DEXTER bei seiner Arbeit im Miami Metro Police Department. In der finalen, achten Staffel merkt man recht schnell, dass hier alles darauf ausgelegt ist, die Geschichte zu einem Ende zu bringen. Okay, das Gefühl hatten wir eigentlich schon in der vorletzten Staffel, aber hier bekommt das ganze noch einmal eine ganz neue Intensität. Erneut ist es wieder nicht „der eine Gegenpart“, den DEXTER verfolgen muss, vielmehr muss er sich mit seinen eigenen Dämonen befassen und damit, was sein Trieb mit seiner Schwester Debra Morgan angestellt hat.
Eine Psychologin bietet ihre Hilfe bei der Suche nach einem Serienmörder an, der Miami unsicher macht. Der Täter entfernt den Opfern einen ganz bestimmten Teil des Gehirns, was Dexter recht schnell auf die Idee bringt, dass er damit eine besondere Botschaft und einen Hinweis auf sich selbst geben will.
Die Psychologin Dr. Vogel gibt ebenfalls recht schnell zu erkennen, dass sie nicht nur weiß, was Dexter tut, sondern auch, dass er einem ganz bestimmten Kodex folgt. Woher sei das weiß? Wir wollen nicht zu viel verraten.
Debra hat, nachdem sie LaGuerta erschossen hat, ihren Dienst bei der Polizei quittiert und arbeitet nun für ein privates Detektiv-Unternehmen. Dabei lässt sie sich aber insgesamt stark gehen, wendet sich immer öfter Drogen und Alkohol zu, und den Kontakt zu Dexter hat sie so gut wie komplett abgebrochen.
Angel Baptista ist inzwischen Lieutenant geworden und leitet die Mordkommission, Quinn datet sich mit Baptistas Schwester, und Masuka erfährt plötzlich, dass er von einer früheren Samenspende Vater einer erwachsenen Tochter ist…
In dieses ganze Chaos tritt dann plötzlich Hannah, Dexters Ex-Freundin, und bringt das ohnehin schon komplizierte Leben von Dexter noch weiter durcheinander. Er erkennt, dass er Hannah immer noch liebt, auch wenn sie versucht hat, ihn umzubringen, und in ihr sieht er die Chance, ein völlig neues Leben mit Harrison anzufangen. Er plant alles für die bevorstehende Auswanderung, doch ihre Vergangenheit holt die beiden immer wieder ein…
Die Rückseite der Blu-ray wird mit dem Slogan „Das wäre geschafft!“ plakativ überschrieben. Ja, bei diesem Gefühl gebe ich den Machern Recht. Das wäre geschafft. Irgendwie hat man DEXTER zu einem Ende geführt, ob man das nun gut oder schlecht findet, sei dahin gestellt. Uns hat die letzte Staffel mit gemischten Gefühlen stehen lassen. Einige Logikfehler, unverständliche Handlungsweisen und nicht immer nachzuvollziehende Reaktionen, die eigentlich nur damit entschuldigt werden können mit der Erklärung „anders hätte es nicht ins Drehbuch gepasst“. Wie „final“ diese Staffel nun tatsächlich bleibt, ist abzuwarten, vielleicht hat man in ein paar Jahren ja doch wieder Lust auf ein Wiedersehen. Dann vielleicht wieder näher an dem Konzept, das man zu Beginn der Serie verfolgte, mit einem Gegenspieler für Dexter, dessen „Entlarvung“ ihn nahezu die gesamte Staffel kostet, und mit jeweils einem Opfer pro Folge, das nebenbei seiner vermeintlich gerechten Strafe zugeführt wird. Das sind die Dinge, die DEXTER groß gemacht haben, und das sind leider auch die Dinge, die wir in den letzten 2-3 Staffeln schon vermisst haben. Klar, das ist weiterhin Jammern auf hohem Niveau, denn selbst eine verhältnismäßig durchwachsene Staffel DEXTER ist immer noch eine unglaublich unterhaltsame Serie.
Wir wünschen allen viel Spaß bei der finalen Staffel Dexter, auch wenn wir uns immer noch nicht ganz so sicher sind, ob das nun wirklich das Finale schlechthin war, und wenn es das doch war, dann, ob es das Finale war, das wir uns gewünscht hätten…