Fraktal – 1: Verloren im Mikrokosmos (Gigaphon)

Fraktal 1Der Weltraum, unendliche Weiten… Halt, Stop! Falsche Richtung. Nicht nur im Weltraum haben wir es mit dem Begriff der Unendlichkeit zu tun, sondern auch im Bereich der Vergrößerungen. Die neue Serie aus dem Haus Gigaphon mit dem Titel FRAKTAL erklärt das sehr anschaulich: nehme ich einen Küstenstreifen und messe den auf einer Karte aus, bekomme ich einen bestimmten Wert raus. Gucke ich mir den Küstenstreifen etwas näher an, entdecke ich Einbuchtungen, die ich ebenfalls mit ausmessen kann, und ich erhalte einen noch höheren Wert. Gucke ich mir diese Einbuchtungen näher an, entdecke ich auch dort eine noch größere Oberfläche, … Je dichter ich dran gehe, desto mehr sehe ich auch. Willkommen im Fraktaluniversum!
Der Journalist Jason Jublonsky staunt nicht schlecht, als ihm die Wissenschaftler vom Forschungsinstitut CET in Genf mitteilen, was sie mit ihm vorhaben. In einem riesigen Raumschiff soll er mit ihnen losreisen, aber eben nicht ins Universum, sondern ins Fraktaluniversum. Hierbei wollen sie durch einen Schrumpfungsprozess noch kleiner als auf Atomarebene zwischen den einzelnen Teilchen umherreisen und Dinge entdecken, die die Grenzen der bisher bekannten Wissenschaft bei weitem Überschreiten werden. Jublonsky wird versichert, dass das Reisen im Fraktalraum sicherlich nicht ungefährlich sei, aber er völlig sicher ist.

Der Reporter willigt letztendlich ein und ist zunächst vollkommen fasziniert, nicht nur von der Fraktalwelt, die sich ihm offenbart, sondern auch von der Biologin an Bord, die so gar nicht seiner Vorstellung von staubtrockenen Wissenschaftlern entspricht. Alles sieht nach einer bombastischen Story aus, doch dann gerät das Experiment außer Kontrolle, und Jason sieht sich dem größten anzunehmenden Unfall entgegengestellt…

Es ist eine typische erste Folge einer Serie. Hier wird versucht, die Hauptcharaktere sympathisch zu gestalten, das grundlegende Thema der Serie wird vorgestellt, es wird zwischendurch mal kurz dramatisch, aber bis ganz zum Schluss hebt man sich den eigentlich großen Knall auf, damit die Leute auch mindestens noch Folge 2 kaufen, um zu wissen, wie es in etwa weiter geht. Genau so funktioniert auch FRAKTAL, nur dass hier schon weit vorm eigentlichen Showdown klar ist, was in etwa passieren wird, weil zu stark auf die Probleme hingewiesen wird, die an Bord vorherrschen.

Die Idee, das Raumschiff als separate Einheit zu nehmen, die eher unwahrscheinlich noch Zuwachs bekommen wird, macht es dem Team einfach, eine überschaubare Gruppe an Sprechern zu behalten, und die sind allesamt recht überzeugend gewählt. Die Geschichte an sich erinnert insgesamt bis zu diesem Zeitpunkt noch etwas zu stark an den Film „Die Reise ins ich“, wobei hier niemand in irgendjemanden hineinreisen musste, aber die Problematik ist grundlegend identisch.

Wir werden FRAKTAL weiter beobachten und sind gespannt darauf, wie sich diese etwas andere Serie weiter entwickeln wird. Nach Dragonbound sind die Erwartungen an Gigaphon natürlich recht hoch, und bislang hält man noch in etwa das Niveau, was hier vorausgesetzt wurde. Seine eigentlichen Stärken muss die Serie aber erst noch in den nächsten zwei bis drei Folgen unter Beweis stellen.