Der DALLAS BUYERS CLUB war einer der großen Abräumer bei den letzten Oscar-Verleihungen. Matthew McConaughey als bester Hauptdarsteller, Jared Leto (30 Seconds To Mars) als bester Nebendarsteller, und für Haare & Make-Up gab es auch noch einen Oscar. Wenn das nicht mal genug zwingende Gründe sind, sich den Streifen anzuschauen und zu gucken, ob er tatsächlich so gut ist, wie die Fachjury ihn beurteilt hat? Wem das nicht reicht, dem geben wir noch Jennifer Garner als Nebendarstellerin mit auf den Weg.
Ron Woodroof (M. McConaughey) ist das, was man im Dallas der 80er Jahre wohl einen „echten Kerl“ nennen würde. Er arbeitet als Rodeo-Reiter, kokst, trinkt und sucht sich bei jeder sich bietenden Gelegenheit ein neues Abenteuer fürs Bett, wobei er da nicht gerade sehr wählerisch vorgeht, sondern einfach nur alles mitnimmt, was da so kommt und für ein paar Drinks bereit ist, Party zu machen.
Nach einer Schlägerei muss Woodroof ins Krankenhaus, und dort wird ihm AIDS diagnostiziert. Woodroof hat nur noch ein paar Tage zu leben. Zunächst ignoriert er diese Diagnose, denn AIDS ist ja bekanntlich eine Schwulenkrankheit, und da er absolut homophob ist, kann ihm das ja gar nicht passieren. Doch dann beginnt langsam der Zweifel an ihm zu nagen, er befasst sich mit dem Thema und stellt fest, dass er durchaus doch erkrankt sein könnte. Ein neues Medikament, das gerade getestet wird, könnte helfen, doch er kommt nicht in die Testgruppe mit hinein. Durch Bestechung gelangt er letztendlich doch an das AZT, doch auch das fliegt schon sehr bald auf. Woodroof bekommt den Tipp, dass er in Mexiko an die gewünschten Präparate kommen würde, dass er sich aber in einer juristischen Grauzone bewegen würde, wenn er diese nach Amerika importiert.
In dem homosexuellen Rayon (J.Leto) findet Ron jemanden, der ihm dabei hilft, die Medikamente auch anderen Bedürftigen zukommen zu lassen, selbstverständlich nicht, ohne dabei ordentlich Profit zu machen. Es entsteht ein Buyers Club, wo die Mitglieder medikamentös versorgt werden, sich dafür aber mit einem monatlichen Betrag einkaufen müssen. Schnell ist das der FDA ein Dorn im Auge, denn durch den Verkauf der ungetesteten Medikamente entgeht der Pharmaindustrie eine Menge Geld, und da wird diese Behörde natürlich schnell aktiv. Woodroof und Rayon müssen sich andere Mittel und Wege einfallen lassen, um an die Präparate zu gelangen…
DALLAS BUYERS CLUB ist schon ein wenig die Geschichte vom Saulus zum Paulus. Woodroof, der erst ein Schwulenhasser ist, bemerkt durch seine Krankheit, wie unmenschlich er selbst sich bis vor kurzem verhalten hat, und aus seiner Profitgier wird irgendwann der Wunsch, einfach nur zu helfen. Völlig zu Recht haben Jared Leto und Matthew McConaughey für ihre Leistungen den jeweiligen Oscar erhalten, schauspielerisch ist das ganz großes Kino. Die Story selbst ist ebenfalls interessant, nichtsdestotrotz bleibt hier der große Spannungsbogen aus. Man ist zwar interessiert, wie die Geschichte weiter geht und letztlich auch endet, aber man fiebert nicht direkt mit. DALLAS BUYERS CLUB ist einer der Filme, die man durchaus mal gesehen haben sollte, aber das ist kein Streifen, den man sich auch ein zweites oder drittes Mal anschaut, es sei denn, man ist großer Fan der Darsteller.