Mit dem neuen Hauptset haben Wizards Of The Coast auch gleich ein neues DUELS OF THE PLANESWALKERS angekündigt. MAGIC – THE GATHERING ist gerade wieder voll im Kommen, und auch der Auftritt auf der GamesCom in Köln war ein voller Erfolg. Das Videospiel an sich muss sich allerdings erst einmal in unserem Test beweisen. Die Vorzeichen standen im Vorfeld schon einmal gut, hat man doch auf einen der größten Wünsche der Fans gehört und endlich eine freie Deckgestaltung eröffnet, anstatt der bislang gängigen vorgefertigten Decks, die man anpassen konnte.
Dieser große Pluspunkt wird allerdings direkt im Hauptmenü wieder zunichte gemacht. Wir stöbern durch die einzelnen Punkte, und stellen ganz schnell fest: okay, hier fehlen ein paar Optionen. Es gibt einen Storymodus, den wir nach einem anfänglichen Tutorial bestreiten können, und einen Online-Duell-Modus. Eine Rückkehr von Planechase? Nein! Two-Headed Giant? Weg! Sealed Deck? Verschwunden. Warum? Gerade diese Modi waren es, die unglaublich viel Spaß gemacht haben, und ein Sealed Deck (oder vielleicht sogar Booster Draft?) als optionaler Multiplayer-Modus wäre sicherlich ein absoluter Hit gewesen. Auch das Wegfallen vom Two-Headed Giant ist schmerzlich.
Die Story schickt euch durch die unterschiedlichen Welten von MAGIC – THE GATHERING, wartet mit Hauptgegnern am Ende der jeweiligen Welt auf und schickt euch letzten Endes gegen Garruk selbst. Wie gewohnt startet ihr mit einem Anfangsdeck, das zweifarbig ist und aus einem kleinen Sortiment gewählt werden muss. Im Verlauf der Geschichte erhaltet ihr regelmäßig Booster-Packs, mit denen ihr das eigene Deck dann anpassen könnt. Um die gesamten Karten einer Welt zu erhalten, heißt es „Geldbeutel zücken“ oder unglaublich oft spielen.
Insbesondere eure Starthand ist sehr häufig spielentscheidend, weswegen die Wahl eines Mulligan (neue Starthand mit einer Karte weniger ziehen) deutlich häufiger fällt als gewöhnlich, denn wenn ihr danach wieder eine schlechte Hand habt, startet ihr das Level einfach neu.
Die Darstellung des Spiels ist zweckmäßig, teilweise ganz nett animiert, es gibt jede Menge Hilfen, aber Abwechslung am Spieltisch sucht ihr vergebens. Das ist sicherlich aber auch nicht die Absicht der Macher gewesen.
Die taktischen Möglichkeiten des Spiels kann man hier perfekt austesten, die Vielfältigkeit, wie man sein Deck zusammensetzen kann, machen die Sache unterhaltsamer, als es bei Hearthstone der Fall ist, das hat aber in Sachen Animation und Farbenfreude klar die Nase vorn. Das hier ist halt ein Spiel für die Fans des Kartenspiels.
So sehr ich mir wünsche, das perfekte Magic-Spiel für Konsole vor mir zu haben: MAGIC 2015 – DUELS OF THE PLANESWALKERS ist es leider nicht geworden. Die Möglichkeit, sich ein eigenes Deck zusammenzustellen, ist zwar super, aber wenn ich das dann nur in Einzelmatches Online austesten kann, beschränkt das meine Möglichkeiten doch zu stark. Diese Option in der 2014er-Version, das wäre was gewesen. Oder aber ein paar mehr Spielmodi für die aktuelle Version. So sind die Einschränkungen im Vergleich zum Vorjahr doch irgendwie ziemlich stark spürbar.