Mit der Serie PENNY DREADFUL hat man einen spannenden Cocktail aus sämtlichen klassischen Grusel- und Horrorfiguren der englischen Literatur gemixt. Dies allein schon ist sehenswert als solches, wird aber durch ein paar weitere Schmankerl noch aufgehübscht, wie zum Beispiel einer unglaublich starken Besetzung in den Hauptrollen (allen voran Eva Green, Timothy Dalton und Josh Hartnett), tollen Kostümen, einem tollen Filmset und ordentlich ansehnlichen Special Effects, die auch manches mal heftig ausfallen und nicht unbedingt für schwache Nerven geeignet sind.
Ein englischer Abenteurer im gesetzten Alter versammelt eine Schar von Leuten um sich, um seine verschwundene Tochter wiederzufinden. Er vermutet, dass ihr ein Leid aus übernatürlicher Quelle zugestoßen ist, dies behält er aber zunächst für sich.
In seiner Gesellschaft (und mit ihren optischen Reizen für die Rekrutierung zuständig) befindet sich die beste Freundin seiner Tochter, die medial begabt ist. Allerdings lastet auf ihr auch eine dunkle Seite, die sie nicht immer unter Kontrolle hat. Ihnen schließen sich alsbald ein Revolverheld an, der aus Amerika geflüchtet ist, ein gewisser Doktor Frankenstein, ein Professor van Helsing, … Im Umfeld tauchen auch noch ägyptische Balsamierungen auf, ein junger Lebemann namens Dorian Grey, ich könnte hier wohl noch länger Parallelen aufzählen, die allen mehr oder weniger bekannt sind.
Die Umsetzung der gerade einmal acht Folgen umfassenden ersten Staffel ist grandios, aber zuweilen weiß man nicht so recht, worauf das alles hinzielen soll, außer ein paar interessante Einzelcharaktere in eine gemeinsame Handlung zu verstricken. Das etwas unspektakuläre Staffelfinale mit einem zwar offenen Ende, das aber keinen Cliffhanger-Effekt hat, unterstreicht dies leider noch zusätzlich. Es ist eher das Drumherum, das einen hier fasziniert, als die Story an sich, und selbst wenn einem die Literaturvorlagen nicht alle bekannt sind, so reicht eigentlich auch die schauspielerische Leistung von Eva Green aus, um diese gesamte Serie zu tragen.
Wir sind nichtsdestotrotz gespannt, wie die Handlung sich in Staffel zwei weiterentwickeln wird.