Nach einer doch recht vulgären, brutalen zweiten Folge widmet man sich nun in “Hollywood Horror” einer Homage an die Slasher-Filme der 80er Jahre. Natürlich bedeutet das auch, dass es hier nicht weniger blutig von statten geht, aber zumindest bleibt man sprachlich im Rahmen und die Hauptfiguren angezogen. Das ist doch schon mal was, oder?
Ryan Swann steht ganz kurz vorm großen Durchbruch als Schauspieler. Allerdings ist er mit seiner ersten Hauptrolle alles andere als zufrieden. Er soll den Serienmörder Gordon Gloom spielen, der zu allem Überfluss auch noch unglaublich scheußlich aussah. Wie ihm sein Maskenbildner verspricht, wird die Ähnlichkeit verblüffend sein und er brauche sich keine Gedanken zu machen, denn schließlich könnte er später abstreiten, jemals in dem Film mitgespielt zu haben.
Aber soweit soll es gar nicht erst kommen, denn die Maske wird von einem Mann gestürmt, der ebenfalls original wie Gordon Gloom aussieht, und der tötet zuerst den Maskenbildner, schlägt Swann nieder und macht sich dann auf den Weg, den Regisseur zu ermorden. Hierbei wird er aber durch helle Scheinwerferlampen, die ihn erfassen, unterbrochen und sucht das Weite.
Kurz darauf kommt Swann zu sich, und als er mitbekommt, was passiert ist, ist ihm klar, dass man ihn für den Mörder halten wird. Also sucht er sein Heil in der Flucht…
Die Geschichte an sich ist recht schnell in ihrer Gesamtheit analysiert, die Handlung an sich ist (mit dem notwendigen Pseudo-Glauben an das Übernatürliche) in sich schlüssig und macht Spaß beim Zuhören. Wem gehen bei der Beschreibung von Gordon Gloom nicht Figuren wie Freddy Krüger, Michael Myers oder Jason Vorhees durch den Kopf? So stellen wir uns den typischen Slasher-Bösewicht vor.
Produktionsseitig ist bei „Hollywood Horror“ erneut alles richtig gemacht worden. Auch auf Seiten der Sprecher liest sich das alles nicht nur ganz hervorragend (Tobias Schmidt, Eva Michaelis, Reent Reins, Norbert Langer, Christian Stark, Erik Schäffler, Martin May, Sascha Rothermund, Martin Kautz, Daniela Hoffmann u.v.m.), sondern die Sprecher gehen in ihren Rollen auch voll auf. Wer hier noch was zu meckern hat, dem ist diesbezüglich nicht mehr zu helfen.
„Hollywood Horror“ kommt insgesamt etwas gemäßigter, handzahmer daher als sein Vorgänger „Teufelstochter“, der ja vielseitig auf Kritik gestoßen ist. Uns haben beide Folgen ähnlich gut gefallen, in Sachen Komplexität ist ihnen „Mörderbäume“ allerdings noch eine Nase voraus gewesen. Vielleicht wird die nächste Geschichte ja doch wieder etwas kniffliger und weniger gradlinig. Egal wie: GESPENSTER-KRIMI bleibt eine spanende, unterhaltsame Serie.