Survival-Horror im 21:9 Format
Man nehme eine Messerspitze von Saw, einen Esslöffel Resident Evil und eine Prise Silent Hill und fertig ist das neue Werk von Shinji Mikami The Evil Within.
Wir spielen den Charakter Detective Sebastian Castellanos, welcher mit seinen Kollegen in das Beacon Hospital gerufen wird, um einen Massenmord aufzuklären.
Gleich in der ersten Begegnung eines Gegners werden wir niedergeschlagen und wachen kopfüber in einer Saw-artigen Kulisse, einer Fleischerei, wieder auf. Hier stehen allerdings keine Schweine, nein, sondern Menschen auf dem Plan. Mit einem Lara Croft-Move schneiden wir uns mithilfe eines Messers frei, welches aus einer anderen herum baumelnden Leiche zu bekommen ist. Nach einer Hetzjagd und einem Versteckspiel mit einem echt fiesen Typen konnten wir nach draußen entkommen und nun beginnt der Kampf ums Überleben.Immer wieder gelangen wir mit einem Spiegel zurück in einen Trakt der Beacon Psychatrie, in der wir den Spielstand speichern können, mit gefundenen Schlüsseln Schließfächer öffnen können, indem sich kleine Boni befinden oder mit gesammelten Hirnflüssigkeiten unsere Fähigkeiten verbessern können.
Oft gelangt man von einem Ort zum anderen, ohne jegliche Hintergrundinformation. Erst befinden wir uns in einem Wald oder einem alten Dorf und schon stehen wir im nächsten Kapitel vor einem Herrenhaus oder einer völlig zerstörten Stadt. Dies ist anfangs sehr verwirrend, jedoch wird es am Ende des Spiels aufgeklärt.
Die Steuerung klammert sich sehr an alten und bewehrten Spielmechaniken, welche aber Resident Evil Veteranen einen leichten Einstieg ermöglichen. Auch die Stealth-Elemente mit einem Deckungssystem sollten im Spiel genutzt werden, da wir an chronischem Munitionsmangel leiden, was uns nicht unbedingt bei Gegnermassen zu Gute kommt. Setzt die Waffen also mit Bedacht ein.
Oftmals kommt es auch vor, dass sich im Getümmel der Gegner Bosse einschleichen, von denen man, wenn man ihnen zu nahe kommt, mit einem One-Hit getötet wird. Diese Passagen dürft ihr dann einige Male wiederholen. Auch Ihre Fallen sind oft ein Grund des schnellen Sterbens. Habt ihr diese aber rechtzeitig entdeckt, kann man sie entschärfen und somit nochmal heil aus der Sache entkommen.
Unser Waffenarsenal ist mit einer Pistole, Magnum, Schrotflinte, einem Maschinengewehr, Scharfschützengewehr, Raketenwerfer bzw. mit Granaten und einer Armbrust, die verschiedene Geschosse abfeuert, nicht gerade ausgefallen, aber abwechslungsreich.
Das Spiel zwingt uns leider, in einem 21:9 Format zu spielen, was auf kleineren Fernsehgeräten wirklich beklemmend wirkt. Bei mehreren Gegnern wird es also schon sehr schwierig alles im Überblick zu behalten.
Ebenfalls Luft nach oben hat die Grafik von The Evil Within, die mit teilweise matschigen Texturen, 30 Frames pro Sekunde und immer wieder plötzlich reinploppende Details durchaus noch Feintuning hätte vertragen können. Auch die Kamera macht uns hin und wieder einen Strich durch die Rechnung, da sie sich häufig in der Umgebung verfängt.
Doch Soundmäßig steht das Spiel wieder ganz groß da. Es raschelt in jeder Ecke, Monster ertönen mit ekelhaften Lauten und die Türen knarren ordentlich beim Öffnen. Auch die deutschen Sprecher machen ihre Arbeit wirklich super.
Im Grunde genommen ist The Evil Within trotz einiger und altbekannter Macken ein gelungenes Spiel mit rund 16 Stunden Spielspaß. Es erinnert teilweise an die Filme der Saw Reihe und Texas Chainsaw Massacre und bringt auch positiv eine gruselige Atmosphäre mit sich, die den Spieler so manches Mal zum Schwitzen bringt.
Fans des Genres erwartet ein packendes und herausforderndes Survival Horror Game.