Auch mit der zweiten Staffel von THE SHANARRA CHRONICLES haben wir uns vertraut gemacht. Erneut erscheint THE SHANNARA CHRONICLES zunächst auf Amazons Streaming-Dienst, bevor auch der DVD- bzw. BD-Markt bedient wird. Als Fan der Buchreihe habe ich die erste Staffel seinerzeit sehnsüchtig erwartet, zügig durchgeschaut, und musste (leider) gestehen, dass meine Erwartungen nicht gänzlich erfüllt werden konnten. Natürlich hatte ich kein zweites „Der Herr der Ringe“ oder „Game Of Thrones“ erwartet, aber das geniale Setting und die spannende Story gingen ein wenig unter in einem von Teenie-Kitsch durchzogenen Werk mit manch mutigen Design-Entscheidungen und leider ziemlich miesen schauspielerischen Leistungen. Unsere genaue Meinung guckt ihr euch am besten noch einmal direkt in der Review zur Staffel 1 an, wir widmen uns nun direkt der 2. Staffel.
Wil Ohmsford (Austin Butler) hat nach der Schlacht gegen den Dagda Mor seiner Laufbahn als Magier abgeschworen, und nachdem er auch Eretria (Ivana Baquero) nicht mehr finden konnte, hat er sich in das Gnomendorf Storlock begeben, um dort die Heilkünste zu erlernen. Hier will er nichts mehr mit Magie oder dem Druiden Allanon (Manu Bennett) zu tun haben. Doch eines Tages taucht ein Mädchen in Storlock auf, das Wil an sein Erbe und seine Verpflichtung den Vier Landen gegenüber erinnert, denn wenn Wil nicht einschreitet, wird der Seher Brandon (Marcus Vanco) den Hexenmeister (ebenfalls Manu Bennett) zu neuem Leben erwecken und die Macht an sich reißen. Nur der Träger des Schwertes von Shannara kann ihm Einhalt gebieten, das Problem dabei: das Schwert von Shannara ist verschollen, seit Wils Vater es einst versteckt hat…
Neben der Bedrohung durch den Hexenmeister bekommen es Allanon und seine Gefolgsleute in Staffel 2 ebenfalls mit „Crimson“ zu tun, einer Vereinigung, die aus rebellierenden Bürgern besteht, die jegliche Magie vernichten wollen. Und genau hier zeigt die Serie leider erneut, dass sie sich nicht mit dem naheliegenden direkten Vergleich mit Game Of Thrones messen kann. Wo dort unterschiedliche Schauplätze und unterschiedliche Handlungsstränge überhaupt kein Problem darstellen, wird hier aus nur zwei Story-Linien ein heilloses Durcheinander gestrickt, sodass man irgendwann gar nicht mehr weiß, ob da noch irgendwelche Zusammenhänge bestehen oder nur wahllos hin und her geschnitten wurde. Die einzelnen Highlights der Staffel werden zudem mit dem Vorschlaghammer und ohne wirklichen Spannungsaufbau geliefert, sodass es nur kurze Momentaufnahmen bleiben, die für die Entwicklung der Geschichte wichtig sind, aber sich nicht aus der Geschichte heraus entwickeln. Dafür bleibt umso mehr Screen-Zeit, um schwülstige Dialoge zu führen, die teilweise sinn- und inhaltlos sind und von einer Romanze zur nächsten jagen. Hierbei können zumindest die Schauspieler dann nichts falsch machen.
Ich gebe zu, ich würde mir wohl auch eine dritte Staffel THE SHANNARA CHRONICLES anschauen (wenn es denn noch eine geben wird), aber nicht, weil die Serie mich überzeugt, sondern weil ich die Story aus den Romanen so zumindest im Ansatz wieder rekapitulieren kann, ohne groß die Bücher wälzen zu müssen. Dass hierbei aber sehr viel auf der Strecke bleibt und alles einen gewissen Trash-Faktor hat, ist die Kehrseite der Medaille.