Aborea (Aborea)

„Eine fantastische Welt erwartet sie! Abends, wenn die Arbeit auf den Feldern und in den Ställen getan ist, sammeln sich die Bewohner des Dörfleins Leet in der Schänke und hören dem wandernden Geschichtenerzähler zu. Sie hören von düsteren Schrecken, die nachts im Wald umgehen, lauschen den Sagen ferner, alter Reiche, folgen gebannt den Nachrichten von fernen Kriegen, verlorenen Schätzen, verborgenen Drachen – und den Taten der Helden, die all diese Abenteuer erleben. Und doch: Am Ende wagen es nur wenige, dem Erzähler auf seiner Wanderung zu folgen. Werden SIE unter diesen sein?“

Pen & Paper-Fans aufgepasst: ABOREA von Sebastian Witzmann ist genau das, wonach so mancher gesucht haben könnte. Meine bisherigen Erfahrungen mit Pen & Paper reichten von MERS über DSA, Midgard, Shadowrun und Star Wars, am Rechner dann auch noch AD&D. Wo das eine zu einfach gestrickt ist, ist das andere zu komplex, wo das eine viele Freiheiten bietet, schnürt einen das andere System etwas zu sehr ein. ABOREA ist ein Fantasy-System, das dem Spielleiter und den Spielern viele Freiräume bietet, dabei aber klaren Regeln folgt, die jedoch leicht verständlich sind.
Das tolle daran ist, dass ihr bei ABOREA mit der Box im Prinzip alles habt, was ihr benötigt. Keine weiteren Zusatzbücher oder Boxen zu Magie, Kampf oder ähnlichen Dingen, alles inklusive. Es gibt eine aktive Community, die zusätzliches Material online anbietet, natürlich umsonst. Also: eine Box, alles drin.

Die Box ist zudem super aufgeteilt: Es gibt ein Spielerheft, in dem die unterschiedlichen Rassen und Berufe erklärt sind, wo ihr alles über die Charaktergenerierung erfahrt und wie das Kampfsystem funktioniert.
Dazu kommt das Spielleiterheft, das lediglich für den Spielleiter gedacht ist und erklärt, was die besondere Aufgabe desselben ist, was ihm für Freiheiten zustehen und wie er eine Heldengruppe dezent durch ein Abenteuer lotst.
Ein drittes Heft beinhaltet Spielmaterialien mit ersten Abenteuern, die euch einen einfachen Start in das Spiel ermöglicht. Dazu gibt es noch eine Weltkarte von Aborea, eine Stadtkarte von Leet und zwei zehnseitige Würfel, die Basis für alle prozentualen Wahrscheinlichkeiten im Spiel…

FAZIT: ABOREA eigent sich sehr gut als Einstiegsspiel in Pen & Paper- Rollenspiele, aber auch als Alternative für die bekannten „größeren“ Systeme, da es viele Freiheiten bietet. Zugegeben: gerade in Sachen Rassen und Berufe bewegt man sich hier auf einer Ebene, die sehr stark durch Standards geprägt wird, aber mal ehrlich: wozu das Rad denn neu erfinden? Vor allem, wenn man etwas Einsteigerfreundliches gestalten will, ist das durchaus verständlich. Sehr gelungen und absolut unterstützungswert.