Asmodee Deutschland hat seit Juli die Aktion „Modern Classics“ eingeläutet, hier werden „neue“ Spiele vorgestellt, die für Gelegenheitsspieler taugen und den alten Klassikern wie Monopoly, Mensch-ärger-dich-nicht oder Risiko den Rang ablaufen könnten. Eines davon ist 7 WONDERS:
„Leiten Sie die Regierungsgeschäfte einer der sieben großen Städte der antiken Welt. Nutzen Sie die Ressourcen Ihrer Ländereien, unterstützen Sie den Fortschritt, bauen Sie Handelsbeziehungen auf und sichern Sie ihre Vorherrschaft. Hinterlassen Sie Ihre Spur in der Geschichte der Zivilisation, indem Sie ein architektonisches Wunderwerk errichten, dessen Bedeutung weit in die Zukunft reichen wird.“
von Antoine Bauza
für 2-7 Spieler ab 10 Jahren
Dauer ca. 30min
Fazit: 7 WONDERS ist ein Phänomen, das seinesgleichen sucht. Das Spiel wurde 2011 zum Kennerspiel des Jahres gekürt, und hat insgesamt unzählige weitere Auszeichnungen erhalten, sodass es das am häufigsten ausgezeichnete Brettspiel überhaupt wurde. Absolut zu Recht, und jetzt auch noch mit der Auswahl zum „Modern Classic“, erfreut sich dieses Spiel größter Beliebtheit und hat zudem auch schon diverse Erweiterungen sowie eine 2-Spieler-Version bekommen. Aber wie genau spielt sich 7 WONDERS denn jetzt?
Ziel ist es, am Ende von drei Spielrunden (bzw. „Zeitaltern“) die meisten Punkte erhalten zu haben beim Ausbau eurer Stadt und der Errichtung eines der sieben Weltwunder (kurzer Exkurs: diese wären der Koloss von Rhodos, der Leuchtturm von Alexandrien, der Tempel der Artemis in Ephesus, die Hängenden Gärten von Babylon, die Statue des Zeus in Olympia, das Mausoleum in Halikarnassos und die Pyramiden von Gizeh). Hierbei bietet jede Stadt unterschiedliche Vorteile und Rohstoffe, sodass sich das Spiel je nach Auswahl (oder Auslosung) der Stadt jeweils etwas unterschiedlich spielt.
Ihr erhaltet sieben Handkarten, von denen ihr eine auswählt und auch ausspielt, sofern ihr die dafür benötigten Ressourcen aufbringen könnt. Diese Karten bringen euch entweder Rohstoffe oder Truppen oder direkte Siegpunkte oder Forschungsgebäude etc. Je nachdem, in welchem Zeitalter ihr euch befindet, gebt ihr die verbleibenden Karten an euren linken oder rechten Nachbarn weiter und erhaltet auf diese Weise auch sechs neue Karten von eurem anderen Nachbarn. Das geht so, bis alle nur noch zwei Karten auf der Hand haben. Eine davon wird gespielt, die verbleibende wandert zurück in den Karton und dann kommt es zu einer Art „Zwischenbilanz“, wo die militärischen Konflikte mit den Nachbarn ausgetragen werden und sich damit zeigt, wer später ggf. für seine Truppen auch ordentlich Siegpunkte einfahren kann.
Danach gibt es einen neuen Kartenstapel. Die Karten sind übrigens nach Zeitaltern sortiert und von steigender Wertigkeit, denn natürlich habt ihr zum Ende des dritten Zeitalters deutlich mehr Ressourcen zur Verfügung als noch zu Beginn des ersten. Ihr könnt, ebenfalls sofern ihr die notwendigen Ressourcen habt, statt eine Karte auszuspielen auch jederzeit an eurem Weltwunder bauen, allerdings müssen die drei Baustufen in chronologischer Reihenfolge abgearbeitet werden.
Da alle Spieler simultan ihre Karten auswählen und (ggf. unter kurzem Kontrollblick der anderen) ablegen, geht dies nach einer gewissen Eingewöhnungsphase recht flott von der Hand, und man erkennt schon bald, wie man seine Position am Besten ausspielt.
Die Punkteauswertung ist ein wenig tricky, aber mit Hilfe der Anleitung auch ziemlich schnell erledigt. Es bedarf aber ein bis zwei Partien, bis ihr den Dreh raus habt, womit man am ehesten ein Spiel gewinnen kann.
7 WONDERS ist mit seiner Spielbarkeit in die Breite vergleichbar mit „Die Siedler von Catan“, denn auch hier gilt es, in vielen Bereichen aufmerksam zu sein und nichts zu vernachlässigen, um bei der Punkteauswertung nicht leer auszugehen. Das Handeln mit den Mitspielern beschränkt sich hier auf eure direkten Nachbarn, und diese können sich auch nicht verweigern, wenn ihr Rohstoffe von ihnen haben wollt. Zudem spielt sich 7 WONDERS auch deutlich dynamischer als „Die Siedler von Catan“. Das Prinzip der rotierenden Karten kennt man ggf. von Booster Draft-Turnieren bei „Magic – The Gathering“. Deckbuilding-Mechaniken ähnlich zu „Dominion“… Ihr merkt schon: 7 WONDERS deckt ziemlich viel ab, was andere gute Spiele ebenfalls auszeichnet, und es kombiniert all diese genialen Elemente gekonnt zu einem gelungenen Mix. Prädikat: wertvoll! 7 WONDERS hat sämtliche Auszeichnungen verdient und wird sicherlich noch sehr häufig bei uns auf dem Spieltisch landen!