Sinclair Classics – 48: Im Haus des Schreckens (Lübbe Audio)

„Welch ein Glück, als die junge Studentin Lydia Rankin vor ihrem Umzug nach London die Vermieterin Betty Longfort kennenlernt! Mrs. Longford ist großzügig und fürsorglich und kümmert sich sehr um ihre neue Mieterin – so sehr, dass Lydia Rankin die ersten Tage im Haus des Schreckens nicht überlebt…“

Regie: Dennis Ehrhardt
Erzählerin: Alexandra Lange
John Sinclair: Dietmar Wunder
Jane Collins: Katy Karrenbauer
Betty Longford: Gerlinde Dillge
Garry Quinn: Jan-David Rönfeldt
Eve Gordon: Kim Pfeiffer
Lydia Rankin: Daniela Reidies
u.v.m.

Fazit: „Im Haus des Schreckens“ ist mal wieder eine von diesen unglaublich konstruierten Geschichten, die (selbst für ein Geisterjäger-Szenario) kaum glaubwürdig erscheint. Durch einen großen Zufall läuft die von Geistern und einer psychopatischen Vermieterin gehetzte Lydia Rankin vor ein Auto, und drinnen sitzen natürlich John Sinclair und Jane Collins. Verständlich, dass das Mädchen nicht nach Hause will, und ins Krankenhaus mag sie auch nicht gebracht werden. Also übernachtet sie bei Jane auf der Couch, wo diese sie am nächsten Morgen tot auffindet, von einem Küchenmessser erstochen. Kurz darauf wird Eve Gordon, eine Freundin von Lydia, von ihrem kriminellen One-Night-Stand-Liebhaber Garry überfallen, er erschießt in der Bank, in der Eve arbeitet, eine Kundin, und nun muss ein Versteck her. Richtig, die Wahl fällt auf die Wohnung von Lydia. (Erstaunlich an dieser Stelle, was Garry sich alles gemerkt hat bzw. worüber sich die beiden alles unterhalten haben, wenn es nur ein einziges Date war.)
Die beiden werden von der Vermieterin Betty Longford gebührend in Empfang genommen, sodass wenig später zunächst einmal keine Spur von ihnen zu finden ist, als Jane Collins undercover versucht, als Medizinstudentin ein Zimmer bei Mrs. Longford zu erhalten. John wartet derweil draußen im Auto und hört über ein verstecktes Mikro mit, und auch Jane hat einen Knopf im Ohr und kann somit John hören. Dann überschlagen sich die Ereignisse, und John muss den Tag retten…

Die Rahmenhandlung wird nicht direkt voran getrieben, außer dass erneut erwähnt wird, dass Asmodi einen Preis auf Sinclair ausgesetzt hat (auch darüber weiß Mr. Longford nach so kurzer Zeit bereits Bescheid). Warum sie sich nun verhält, wie sie sich verhält, was ihr Bestreben ist etc., das geht alles nicht so wirklich klar aus der Geschichte hervor, und ebenfalls stellt sich die Frage, ob Johns Eingreifen tatsächlich etwas verändert hat, oder ob die Auflösung des „Falls“ nicht auch anders so gekommen wäre (zu viel mag ich nicht verraten, um Spoiler zu verhindern). Ansonsten natürlich qualitativ hochwertiges Kopfkino, das bei einmaligem Hören kurzweilig ist, aber auch schon bald wieder aus dem Gedächtnis gelöscht sein dürfte…