Comet – Zeit des Untergangs (Funtails/Huch)

“Wie wäre es, Millionen Jahre in die Vergangenheit zu reisen, um den Dodo und andere bedrohte Tierarten vor ihrem Ende zu bewahren? Kombiniere geschickt Kartenfähigkeiten, um Tiere mit Hilfe deiner Retter vor dem unheilverkündenden Kometen zu bewahren. Tiere, die du bereits gerettet hast, unterstützen deine weiteren Rettungsmanöver auf unterschiedliche Arten. Vielleicht hilft dir sogar ein Flugsaurier, den Weg abzukürzen?

“Comet“ zeichnet sich durch schnelle Spielzüge trotz hoher Variabilität und strategischer Tiefe aus. Während die Kernmechanik schnell gelernt ist, stellt jede Partie eine völlig neue Herausforderung dar. Überspringe die gegnerischen Retter geschickt und entscheide, welche Tiere du mit welchen Aktionen in Sicherheit bringst.“

von Peter Prinz, Dr. Hans Joachim Höh, Maikel Cheney
Illustration: Hendrik Noack
Dauer: ca. 45-75min
für 2-4 Spieler ab 12 Jahren

Fazit: In „Comet“ ist es eure Aufgabe, urzeitliche Tiere und Dinosaurier vor dem sicheren Tod durch einen Kometeneinschlag zu retten. Hierfür müsst ihr lediglich eine, nach Wertigkeit der Tiere unterschiedlich lange, Distanz vom Brutnest bis zu einer rettenden Höhle überbrücken. Jeder Spieler startet mit einer Heldenkarte und fünf Handkarten. Heldenkarten geben euch von Beginn an die Möglichkeit, eine besondere Aktion einzusetzen, oder sie geben euch eine weniger mächtige, dafür aber permanente Fähigkeit.

Mit euren Handkarten könnt ihr entweder Tiere schlüpfen lassen und sie entsprechend zu retten versuchen, oder ihr nutzt deren Habitat-Symbole für Bewegungsaktionen der zu rettenden Tiere. Hierbei gibt es fünf unterschiedliche Landschaften, die ihr auf dem Weg zur rettenden Höhle durchqueren könnt. Ähnlich dem beliebten Sportunterrichts-Spiel „Bocksprung“ könnt ihr vor euch befindliche Tiere überspringen. Manche der geretteten Tiere geben euch viele Siegpunkte, andere hingegen haben Spezialfähigkeiten, die ihr entweder permanent nutzen könnt (z.B. eine zusätzliche Handkarte), oder die sich bei Verwendung erschöpfen (z.B. eine zusätzliche Karte für Bewegungen spielen). Entsprechend habt ihr als dritte Möglichkeit in eurem Zug auch als Option, eure Fähigkeiten zu erholen und die Handkarten neu zu ziehen.
Sobald der reguläre Nachzieh-Stapel aufgebraucht ist, beginnt die Endphase des Spiels. Jeder darf noch einmal entscheiden, ob er seine Handkarten auffüllt oder lieber die Spezialfähigkeiten seiner geretteten Tiere noch einmal auffrischt. Danach wird nicht mehr nachgezogen, und jeder Spieler darf noch so lange weiter spielen, bis keine weiteren Züge mehr möglich sind.

Die Karten im Spiel machen von der optischen Gestaltung einiges her, ebenso ansprechend wie schon der Spielkarton selbst. Etwas hinterher hinkt leider das Spielbrett, das fast schon ein wenig zu stilistisch aussieht und ohnehin schon stark an Catan erinnert. Das trübt den Spielspaß aber nur gering. Wie man das Spiel nun richtig oder falsch angeht, liegt vermutlich im Auge des Betrachters. In unserer ersten Testrunde hat sich ein Spieler voll und ganz auf „optisch hübsche Karten“ verlassen, ein anderer hat versucht, von Beginn an möglichst hohe Punkte zu sammeln, der dritte hat geschaut, schnell zusätzliche Effekte nutzen zu können, dadurch Synergien zu entwickeln und dann irgendwann auf Punkte umzuschwenken (die Taktik ist aufgegangen). Letztendlich war aber jeder mit „seiner“ Rettungsaktion vollends zufrieden, sodass die Ermittlung des Siegers eigentlich fast schon nebensächlich erschien.
Insbesondere mit drei und vier Spielern glänzt „Comet“ durch seine taktische Vielfalt, durch immer wieder durchkreuzte Pläne, und durch strategische Züge auf dem Spielbrett. Bewege ich mich jetzt und bin eine Runde eher mit meinem Tier in Sicherheit, oder ziehe ich zunächst meine anderen Tiere nach, um dann durch geschicktes Springen beide schneller in der Höhle zu haben? Hebe ich mir diese eine Karte auf, um das Tier gleich zu retten, oder benötige ich zwingend genau diese Bewegungspunkte?
Wir wünschen euch viel Spaß dabei, Dodo und Co. zu retten. Da die Regeln von „Comet“ recht schnell erlernt sind (und das Spiel unglaublich viel Spaß macht), werden wir wohl in Zukunft häufiger das Ende der Urzeit zu verhindern versuchen.