„Ihr seid gemeinsam als Gefährten auf dem gefährlichen Weg zum Schicksalsberg. Schafft ihr es, den Ring zu zerstören, bevor euch die Schwarzen Reiter erwischen, gewinnt ihr gemeinsam.
Der Ringträger ist hierbei ständig Saurons Macht ausgesetzt. Er kann dieser auch verfallen. Verhindert das, indem ihr euch gut absprecht und die richtigen Karten zum passenden Zeitpunkt nutzt. Seid ihr der Herausforderung gewachsen?
1. Der Ringträger ist der ständigen Gefahr von Saurons Macht ausgesetzt!
2. Die Nazgul sind euch dicht auf den Fersen.
3. Nutzt eure Handkarten und besonders auch die der anderen.“
von Klaus-Jürgen Werde
Illustrationen: Martin Bustamante
für 3-4 Spieler ab 10 Jahren
Dauer: ca. 45min
Fazit: Nachdem ich „Die Gemeinschaft des Rings“ so sehr gefeiert habe, ist mein Blick im „Stapel der Möglichkeiten“ auf das bereits lange liegende „Der Ringträger“ gefallen, und ich habe mich kurzerhand drangesetzt.
Natürlich wäre das ein ziemlich ungleiches Rennen, wenn man das eine Spiel mit dem anderen vergleichen wollen würde, daher schauen wir uns das auch losgelöst an!

In „Der Ringträger“ geht es darum, mit Frodo und seinen Freunden zum Schicksalsberg zu gelangen und dort den Ring ins Feuer des Berges zu werfen, um dem Spuk Saurons ein Ende zu machen. Hierzu werden kreisförmig Landschafts-Plättchen aufgedeckt, und die Gemeinschaft kann durch Einsatz von Karten auf den farbig markierten Wegmarken voranschreiten. Alternativ haben bestimmte Karten auch Eigenschaften, die stattdessen eingesetzt werden können, oder zwei gleiche Kartenfarben können zum Tausch für eine beliebige Farbe getauscht werden, um auf dem Weg voranzuschreiten. Im Nachziehstapel befinden sich zudem Sauron-Karten, die für die Bewegung der Nazgul sorgen. Sollten zu viele Sauron-Karten vor dem Ringträger abgelegt werden, verliert er seine Hoffnung und wird ab dann mit gesonderten Spielregeln als „Diener Saurons“ weiter am Spiel teilnehmen und versuchen, die restlichen Gefährten bei ihrem Vorhaben zu stören.

Zusätzlich gibt es noch eine Gandalf-Figur, die die Bewegung der Nazgul stoppen kann. Für die Spielmarker bzw. das komplette Design wurden Fotos aus den Filmen von Peter Jackson verwendet.
Der Clou bei der ganzen Sache ist: eine Karte der Handkarten haben die Spieler jeweils zu ihren Mitspielern gedreht und wissen selbst nicht, was dort zu sehen ist. Diese Karten können von den anderen Mitspielern genutzt werden (bzw. müssen eingesetzt werden, wenn es sich um Sauron-Karten handelt).

Letztendlich ist das Spiel ein wenig wie ein Katz-und Mausspiel mit besonderen Bewegungsoptionen, der Möglichkeit des Seitenwechsels einzelner Spieler und einer starken Filmlizenz im Hintergrund. Hier rettet Optik und Setting ein wenig über spielinhaltliche Schwächen (einen Bezug zur eigentlichen Story gibt es quasi nicht, sondern nur Momentaufnahmen in ungeordneter Reihenfolge) hinweg, und so sehr ich die Filmreihe auch liebe, einen großen Wiederspielreiz hat „Der Ringträger“ nicht direkt.
