Lone Wolf – The Samurai Avenger

Jawohl, so muss ein Samurai-Actionfilm aussehen: brutal, blutig, und dermaßen überzogen, dass man dabei auch noch ungehemmt schmunzeln kann. Dass die Macher hier relativ großzügig Ideen und Stilmittel von Kill Bill übernommen haben, verzieht man ihnen angesichts des Thrash-Flairs von LONE WOLF gerne.

Ein blinder Samurai auf Rachefeldzug gegen einen Verbrecher, der ihm einst Frau und Tochter brutal genommen und ihn selbst dazu gezwungen hat, sich die Augen auszustechen. Durch ein anderes Verbrechen wurde Nathan Flesher zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, acht Jahre, in denen der geblendete, gebrochene Mann sich darauf vorbereiten kann, grausame Rache zu üben. Doch Flesher hat irgendwie davon Wind bekommen und schickt sieben Auftragskiller los, die sich um „Lone Wolf“ kümmern sollen, jeder von ihnen auf seine Art tödlich und hinterhältig, allesamt Profis…

Vergesst „Die sieben Samurai“ und ähnliches. Auch, wenn LONE WOLF uns ein paar Fachbegriffe über Samurai und deren Traditionen erläutert, liegt hier das Hauptaugenmerk auf Splatter-Unterhaltung, augenzwinkernd und bissig. Hier spritzt und sprüht das Blut literweise aus abgetrennten Körperteilen oder gekappten Hauptschlagadern. Die Effekte hierbei lassen zwar ab und an ein wenig zu wünschen übrig, alles in allem bietet der Film aber kurzweiliges Popkorn-Kino für zu Hause, sofern man bei dem ganzen Geschnetzel etwas zu Essen herunter bekommt.

Stellenweise auf alt getrimmte Filmsequenzen, Standbilder, und Schnelllauf-Rückblenden bestätigen das Gefühl, dass hier nicht nur in Bezug auf die Story in Richtung Kill Bill geschielt wurde, wobei auch eine gewisse Ähnlichkeit zu dem Animefilm „Ninja Scroll“ nicht von der Hand zu weisen ist (nicht zu vergessen das fast schon als Pointe zu bezeichnende Spin-Off zu einem Spielberg-Film)… Zeit für Gefühle lässt sich der Film nicht, hier werden diverse Duelle zwischen Schwertkämpfern gezeigt, kurze Rückblicke, warum einzelne Personen so sind, wie sie sind, das wars. Als Bonusmaterial gibt es ein Making of, Bloopers, sowie einen interessanten Beitrag vom Schwertkampf-Choreographen.

Wer Kill Bill mochte, aber zu unblutig fand, wird LONE WOLF – THE SAMURAI AVENGER lieben… Samuraifilm trifft auf Spaghetti Western, Blutfontänen und abgetrennte Körperteile. Super! Das hier FSK 18 draufsteht, dürfte klar sein, oder?