Darksiders II (Xbox 360)

Krieg hat Ärger am Hacken. Der apokalyptische Reiter ist kräftig reingelegt worden, und nun wird ihm vorgeworfen, dass er der Auslöser der Apokalypse sei, obwohl er dazu noch gar nicht gerufen wurde. Zum Glück hat Krieg Brüder, die an seine Unschuld glauben. Und so macht sich in DARKSIDERS II Tod auf eine Reise, deren Ziel es ist, seinen Bruder zu befreien und seine Unschuld zu beweisen. Seine Überlegung ist, dass er dazu „nur“ den Untergang der Menschheit rückgängig machen müsse, und schon sei alles wieder im Lot. Dazu muss er zum Baum des Lebens gelangen, doch der Weg ist unbekannt und für ihn nicht ohne weiteres zu erreichen.
Tods Reise führ ihn zu den Erschaffern, die ihm versprechen, bei seiner Aufgabe behilflich zu sein, wenn er ihnen vorher auch einen Gefallen tun würde. Eine Hand wäscht bekanntlich die andere. Dass aus einem Gefallen auch gerne erst einmal mehrere werden, dürfte klar sein.
DARKSIDERS II hat sehr viele Parallelen zum ersten Teil, spielt sich auch entsprechend ähnlich, aber in irgendwie allen Bereichen ein wenig cooler. Sicherlich die auffälligste Änderung ist das Kampfsystem. Wo Krieg wie ein Panzer ins Geschehen gerückt ist und kräftig ausgeteilt hat, ist Tod eher der Ninja. Schnell und geschmeidig schwingt er seine Sense und setzt seinen Feinden zu, um dann behände auszuweichen und den nächsten Gegner aufs Korn zu nehmen, bis er dann alle so weit geschwächt hat, dass er ihnen den Rest geben kann.
Selbstverständlich hat auch Tod Spezialfähigkeiten, seine unterscheiden sich aber grundlegend von denen von Krieg. Tod ist ein Nekromant, der sich Untote im Kampf zur Unterstützung rufen und diese mit mehr Kraft oder besonderen Fähigkeiten ausstatten kann. Natürlich ist Tod auch ein Todesbote, der mit besonders verheerenden Angriffen seine Gegner schwächen oder sich selbst stärken kann.
Aber um seinem Bruder zu helfen, muss Tod nicht nur Kämpfe austragen, sondern sich auch in unwägbarem Terrain fortbewegen können. Hierzu besitzt er Fertigkeiten, die ihm auch den Titel „Prinz von Persien“ hätten einbringen können. An Wänden Laufen, über Balken schwingen, Wände im Zickzack hochspringen oder an Säulen entlang klettern, alles kein Problem für den Sensenmann.
Um schnell von A nach B zu gelangen, hat der apokalyptische Reiter sein Pferd Verzweiflung dabei, das er jederzeit (außer in für Pferde ungeeigneten Passagen) rufen kann, und wenn er mal nicht weiter weiß, kann ihm sein Rabe Asche sicherlich den Weg leiten, der ihn seinem Ziel näher bringt, und selbstverständlich gilt es auch in DARKSIDERS II wieder, eine Menge Rätsel zu bewältigen. Diese Rätsel (größtenteils Schalterrätsel) sind nie unfair und eigentlich immer lösbar.
Die Spielsteuerung macht Spaß, die Sprachausgabe ist klasse, es gibt obendrein Untertitel zum Mitlesen, die Soundeffekte und die Hintergrundmusik sind jederzeit stimmig, die Grafik ist in ihrem leicht Comic-angehauchten Stil dem grandiosen Vorgänger nicht nur ebenbürtig, sondern schafft es sogar, hier noch eine kleine Schippe draufzulegen, kurzum: DARKSIDERS II ist nicht nur eine würdige Fortsetzung, sondern stellt den grandiosen ersten Teil sogar noch in den Schatten. Man darf unglaublich gespannt sein, schließlich gab es insgesamt vier apokalyptische Reiter. Mit ein wenig Glück erwarten uns also noch zwei weitere Spiele, und wenn jeweils eine ähnliche Steigerung erwartet werden darf wie von Teil 1 auf Teil 2, dann erwarten uns absolute Kracher, ein solcher ist nämlich DARKSIDERS II bereits geworden! Wer Action-Adventures mag, der kommt an diesem Spiel nicht vorbei. Achso, eine Randnotiz: wer den ersten Teil nicht gespielt hat, sollte dank kurzer Einführung eigentlich keine Probleme haben, sich in die Story einzufinden, nichtsdestotrotz empfehlen wir, auch DARKSIDERS I gespielt zu haben.