OFFENBARUNG 23 ist zurück. Nach einer schon sehr gefälligen ersten Neufolge dreht man mit Folge 43 ‚Totale Vernichtung‘ scheinbar erst richtig auf. Nicht nur inhaltlich, sondern auch in Bezug auf den Erzählstil hat man bei OFFENBARUNG 23 noch lange nicht das Ende der Fahnenstange erreicht, so scheint es. Wir wünschen viel Spaß.
War das am Ende von Folge 42 ein Cliffhanger? Scheinbar schon, denn es gibt einen direkten Bezug zur nächsten Folge. Die fängt allerdings mit einem zeitlichen Rückblick an und erzählt zunächst von einem Motorrad-Sicherheitswächter namens PierlucioTinazzi, der im Montblac-Tunnel unterwegs ist, als dort ein Feuer ausbricht. Dieses Feuer entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit zu einem Flammeninferno, und der pflichtbewusste Polizist beginnt, die Menschen zu evakuieren, bis es zu spät ist, ihm die Reifen schmelzen und er sich selbst in einen der im Tunnel befindlichen Schutzräume zurückziehen muss, um dort auf die Rettungskräfte zu warten. Wie wir als Hörer durch seinen Funkkontakt in der Zentrale erfahren, besteht für ihn aber keine Rettung mehr, denn die Schutzräume halten gar nicht lange genug den Flammen stand.
Die Rede ist vom Flammeninferno vom 24.03.1999, bei dem eine achtlos weggeworfene Zigarettenkippe als Ursache festgestellt wurde, allerdings führten gleich mehrere kuriose Umstände dazu, dass das Feuer erst 56 Stunden nach dem Ausbruch unter Kontrolle gebracht werden konnte und infolge dessen 39 Menschen starben. Alles Zufall? Ein tragischer Unfall?
OFFENBARUNG 23 setzt genau da an und spinnt in altbekannter Manier eine Verschwörungstheorie, nach der dieser Unfall ein vorsätzliches Unglück war. Doch wie immer muss man sich die bekannten Fragen stellen: wem war mit einer solchen Katastrophe geholfen? Georg Brand muss zurück an den Ort des Geschehens, denn wie es der Zufall so will, war er an ebenjenem 24. März zugegen, als die Katastrophe geschah. Was er vor Ort herausfindet und welche Folgen sich daraus ergeben, das müsst ihr schon selbst hören…
‚Totale Vernichtung‘ fesselt von der ersten Sekunde an. Als ganz besonders gelungen finde ich den technischen Kniff, den Seriensprecher Helmut Krauss sich persönlich, nicht in seiner Rolle als Erzähler, an den Hörer richtet und noch einmal deutlich auf den authentischen Inhalt der Folge hinweist, der auch ohne weiteres im Internet selbst zurecherchieren sei. Mit Jan Gaspard als Autor macht diese Serie wieder ungemein viel Spaß!