Die Schwarze Sonne: 02: Böses Erwachen

Lethargisch verbringt Adam Salton seine Zeit, zu schwer drücken der Verlust von Mimi Rutherford sowie die Erlebnisse mit der weißen Schlange auf seine Seele. Einzig sein Freund Nathaniel De Salis begleitet ihn, hat er doch das größtmögliche Verständnis für seinen Zustand. Wie im Dämmerschlaf erlebt Adam die Tage, doch als er erkennt, dass jemand einen Freund von Nathaniel umbringen will (bei dem es sich um niemand geringeren als Jules Verne handelt), reagiert er und wirft sich in die Laufbahn der Kugel…

Was Adam nicht weiß (und durch seine Verletzung auch nicht so schnell mitbekommt): durch sein Eingreifen vereitelt er einen Anschlag, der mit einer von Vernes Veröffentlichungen zusammenhängt, in der er geheime Informationen in seine Geschichte einbindet, die zum Wissensschatz einer okkulten Loge gehören, der auch Nathaniel angehört. Wie es scheint, gibt es hier allerdings zwei unterschiedliche Lager, die sich gegenseitig bekämpfen, und auch Adam scheint vom Schicksal dazu auserkoren, hier ein Wörtchen mitzureden…

Verworren geht die Geschichte der Serie DIE SCHWARZE SONNE weiter. Teil 1 „Das Schloss der Schlange“ wurde nach einer Romanvorlage von Bram Stoker konzipiert, jetzt setzt sich das Geschehen aber frei erfunden fort, basierend auf den Hauptcharakteren. Hierbei werden zwei Punkte am Schluss ganz deutlich:
1. DIE SCHWARZE SONNE ist ein hervorragend gemachtes Hörspiel, das mit einer guten Geräuschuntermalung, schicker Hintergrundmusik, einer im Inlay tollen Aufmachung sowie natürlich allen voran perfekt aufspielenden Sprechern punktet. Christian Stark als Adam Salton und Harald Halgart als Nathaniel legen hier die Messlatte für alle anderen Sprecher recht hoch an, aber Konrad Halver als Jules Verne oder Reinhilt Schneider als Lady Arabella stehen hier in nichts nach.
2. DIE SCHWARZE SONNE steuert auf ein großes Gesamtbild zu, welches sich erst nach und nach dem Zuhörer zu erkennen gibt, weswegen man nach ‚Böses Erwachen’ aller Wahrscheinlichkeit nach eher mehr offene Fragen hat, als ohnehin zuvor schon. Was weiß Nathaniel wirklich, worum geht es genau, und was hat Adam hiermit zu tun? Ist er das Pendant zu „Neo“ aus Matrix, dass er erst noch selbst erkennen muss, wozu er eigentlich fähig ist und was seine Aufgabe ist?

‚Das Schloss der Schlange’ hat mich begeistert, ‚Böses Erwachen’ eher ein wenig ins kalte Wasser gestoßen und verwirrt, nichtsdestotrotz habe ich mich, obwohl ich vermutlich erst später die Zusammenhänge verstehen werde, sehr gut unterhalten gefühlt, und bin vielmehr erpicht darauf, schnell zu erfahren, wie es weitergeht, als frustriert das ganze bei Seite zu legen. Wer ‚Gabriel Burns’ ebenfalls kennt, weiß, wovon ich rede…