Gabriel Burns: 28: Im Kreis des Vertrauens

„Es existiert. Existiert in euren Träumen. Lebt von der Nacht und eurer Furcht. Ihr wisst, wovon ich spreche. Ihr meidet diese Orte, macht ‚Psst’ und seht euch verstohlen um, wenn es jemand wagt, davon zu sprechen. Würdet um nichts in der Welt um jene Ecke blicken, hinter der es so eigenartig geraschelt hat. War da nicht sogar ein Atmen?!?“
Seit insgesamt nun schon 28 Folgen werden wir mit diesen Worten in die Welt von GABRIEL BURNS eingeladen, einer der bestproduziertesten, spannendsten Mystery-Horror-Hörspiel-Reihen, die es derzeit zu haben gibt. Entgegen manch anderem Hörspiel ist bei GABRIEL BURNS der Quereinstieg so gut wie unmöglich, die Geschichte baut von Folge zu Folge aufeinander auf, und die Zusammenhänge, die sich immer erst recht spät zeigen, sind so weitläufig und teilweise recht undurchsichtig bis verwirrend, dass man mit einer einzelnen Folge ohne das Vorwissen der anderen schon nach wenigen Minuten die Übersicht verliert. Daher wird hier nun auch erstmal nur kurz der Rahmen gesteckt, in dem sich die Storyline bewegt. Wer sich davon dann angesprochen fühlt, sollte gleich bei Folge 1 : ‚Der Flüsterer’ anfangen und sich dann Stück für Stück weiterhangeln, bis man beim aktuellen Teil angelangt ist.

Gabriel Burns lebt in Kanada. Er ist Schriftsteller, der derzeit für eine Kochbuchreihe Rezepte sammelt, verdient sich aber nebenbei sein Geld als Taxifahrer, bis ihm eines Abends eine späte Fahrt in eine Situation führt, in der er ehr oder weniger hilflos den Machenschaften von irgendwelchen Hintermännern ausgeliefert ist, die ihn für ihre Sache gewinnen wollen. Hierbei handelt es sich um die Erforschung von seltsamen Ereignissen, die ihren Ursprung in Wesen aus einer anderen Dimension haben: den grauen Engeln.
Soweit zur Vorgeschichte. Warum nun ausgerechnet Gabriel Burns nun dem rätselhaften Mr. Bakerman helfen soll, woher die grauen Engel stammen und was das Ganze auf sich hat, soll hier nicht verraten werden, denn sonst wäre ja die gesamte Spannung weg.

Worum geht es in Folge 28? Nun, soviel sei verraten: die Geschichte ist schon recht weit fortgeschritten, Gabriel Burns meint einen Weg gefunden zu haben, wie er die Gefahr, die durch die grauen Engel existiert, beseitigen kann. Dafür muss er sich allerdings selbst opfern. Das wäre alles nur halb so schwierig, wenn er immer die absolute Kontrolle über Körper und Geist hätte, und die fremden Wesen nicht eine so starke Anziehungskraft auf ihn ausüben würden.
Wie für die Serie typisch, gabelt sich der Handlungsstrang recht schnell in mehrere Wege, die in mittelrascher Schnittfolge jeweils begleitet werden. Man muss schon ab und an aufpassen, wo man sich gerade befindet, dafür ist aber Hochspannung garantiert, und die Aufnahme der Sache ist ebenfalls mustergültig. Dass so eine Serie mit einem unglaublichen Cliffhänger endet, versteht sich von selbst.

GABRIEL BURNS ist eine Serie für alle Leute, denen Akte X irgendwann zu kitschig wurde, die sich noch mehr abstruse Ideen gewünscht hätten, denen zu wenig Blut geflossen ist, und deren Protagonisten viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt waren. Gabriel Burns und alle seine Weggefährten sehen ein deutlich höheres Ziel.
Sehr spannend, schaurig, und garantiert nichts zum Einschlafen!