Undead Or Alive

Ist es eine Komödie? Ist es ein Western? Ist es ein Zombiefilm? Nein, es ist alles auf einmal! Eine Western-Zombedy! Wer auf so eine kaputte Idee kommt, der muss entweder ein Genie oder wahnsinnig sein. Wir gehen davon aus, dass ähnlich wie beim Genre auch hier alles der Fall ist! Glasgow Phillips ist der Regisseur dieses Filmchens, und der Name dürfte den SouthPark-Fans ein Begriff sein.

In den Hauptrollen spielen ein paar Semi-bekannte Gesichter (James Denton kennt man vielleicht noch aus Desperate Housewifes, Chris Kattan ist mehrere Jahre in Saturday Night Live aufgetreten und hat auch in ein paar Filmen wie Monkeybone oder Haunted Hill mitgespielt, die weibliche Hauptrolle Navi Rawat kennt man eher aus Serien wie der ersten Staffel 24, Numbers und O.C. California), was aber für einen solchen Underground-Streifen eher eine untergeordnete Rolle spielt.
Eines sei euch versprochen: wer lange genug im Menü wartet, noch bevor der Film überhaupt angefangen hat, der wird den Titeltrack zum Film über mehrere Tage als Ohrwurm nicht los. Aber das ist alles nur um den heißen Brei geredet, kommen wir endlich zum Inhalt:
Der Fluch des Indianers Geronimo lauert im Wilden Westen. Menschen verwandeln sich in hungrige untote Bestien, die sich nach Menschenfleisch sehnen. Dieser Fluch wird auch durch Blutkontakt weitergegeben, und so kommt es, dass schon nach kurzer Zeit die gesamte Stadt, in der UNDEAD OR ALIVE spielt, von Zombies nur so wimmelt. Lediglich der Armeedeserteur Elmer sowie der Cowboy Luke können entkommen, auch wenn sie zunächst lediglich auf der Flucht vor dem örtlichen Arm des Gesetzes sind, den sie um ein paar Scheine erleichtert haben, nachdem dieser sich an Lukes Verlobte rangeschmissen hat.
Kurz darauf werden die beiden aber in der Prärie von der Apachin Sue überwältigt. Es stellt sich heraus, dass sie ein Nachkommen von Geronimo ist. Ihr Ziel ist es, jeden amerikanischen Soldaten zu töten, den sie trifft, um Rache am Tod ihres Vorfahren zu nehmen. Elmer bietet an, sie zum nächsten Fort zu bringen. Unterwegs treffen sie auf die untote Verfolgerhorde, und es entbrennt ein Kampf auf Leben und Tod…

UNDEAD OR ALIVE versteht es gekonnt, die unterschiedlichen Genres zu kombinieren. Leider ist der Film hierbei allerdings nicht konsequent genug. Das Western-Szenario wird als gegeben hingenommen, ansonsten könnte der Film allerdings auch zu jeder anderen Zeit und an jedem anderen Ort spielen. Lediglich die Landschaft und die Kostüme müssten hier dann wechseln. Die Witze uns Slapstickeinlagen, die im Film eingebracht wurden, sind stellenweise recht flach und wirken dann zudem noch erzwungen. Es gibt zwar ein paar Stellen, wo die Situation als solche wirklich extrem komisch ist, diese Höhenflüge kommen aber viel zu selten durch. Das Zombie-Element ist ebenfalls eher Teil der Rahmenhandlung als wirkliches Stilmittel. Einerseits gibt es Zombies, die sich ganz normal mit den Sterblichen unterhalten können, andere wanken in dem für Zombieklischees typischen Gehabe durch die Straßen, ohne ein erkennbares Ziel zu haben. Hier ist ein logischer Bruch. Entweder so, oder so, eine Mischung aus beidem lässt sich nicht erklären. Auch die Splatter- und Goreszenen sind eher spartanisch und dezent eingesetzt. Die Maskerade wirkt in manchen Sequenzen zu künstlich, als dass man das ernsthaft gruselig finden könnte. So überrascht es dann auch nicht, dass der Film eine FSK16-Einstufung erhalten hat, auch wenn hier an der einen oder anderen Stelle fröhlich Gehirn frisch aus dem Schädel gelöffelt wird.

Leider verpasst es UNDEAD OR ALIVE, aus den sich anbietenden Extremen alle Register zu ziehen und eventuell als neumoderne Wildwest-Braindead-Konkurrenz voranzupreschen. Hierfür wäre deutlich mehr Blut, mehr Ekel und vor allem viel mehr schwarzer Humor benötigt gewesen. Ein Film für zwischendurch, den Zombiefans sich gerne mal anschauen können, die eingefleischten Genrevertreter allerdings nur müde belächeln werden. Eine vom Prinzip her gute Idee verpufft an zu viel Zurückhaltung.