Recht gespannt war man im Vorfeld auf die neue Reihe JACK SLAUGHTER. Zum einen, weil es die Elemente Comedy und Horror zu vermischen versprach, zum anderen, weil die Sprecherliste sich wie ein who is who las, und nicht zuletzt natürlich auch, weil es endlich mal eine neue Serie ist.
Nun hat man Folge eins hinter sich, und fühlt sich etwas ernüchtert. Der Humor, der sich in der Serie breit machen soll, ist flach, primitiv und mit dem Holzhammer verteilt. Die Handlung war unzusammenhängend und zähflüssig, aber man ist ja immer gewillt, ein Auge zuzudrücken und gemäß dem Motto „Aller Anfang ist schwer“ zu verfahren. Da in der Auftaktfolge zunächst auch erstmal die Fronten geklärt und die Charaktere vorgestellt werden mussten, wartet man nun mit ‚Dr. Dooms Erwachen’ auf die erste ernstzunehmende Folge.
Die Sprecher sind weiterhin gut, und auch die restliche klangliche Umsetzung ist überzeugend. Leider hat sich aber im Bereich der Dialoge und des Skripts nur recht wenig getan. Nicht nur, dass auch in diesem Kapitel nahezu nichts passiert, was man nicht auch in 5 Minuten hätte abhandeln können. Viel schlimmer ist, dass der im Debüt nur mittelmäßige Humor jetzt noch eine Spur aufgesetzter und flacher kommt. Ein Beispiel?
Dr. Doom sammelt Delfinfiguren (wie lustig). Er hat (wer hätte es geahnt) 666 Stück davon, und seine Lieblingsdelfinfigur heißt Floppi! Floppi ist vermeintlich beim Brand der Universität mit draufgegangen, was Dr. Doom in tiefe Weinkrämpfe stürzt (der Ärmste). Doch halt, was ist denn das? Wie von Zauberhand ist Floppi dann doch in einer der Kisten, die der Professor vorher in sein Geheimversteck geschafft hat, und nun kann er auch noch Sprechen! Delfinisch! Und Dr. Doom versteht ihn! Minutenlange Dialoge zwischen dem Plastik-Flipper und dem dämonisierten Kaffeejunkie sind nun vorprogrammiert.
Ähnlich platt geht es die ganze Folge weiter, vom Bikinimodel-Wettbewerb, bei dem Dr. Kim Novak zu Jack Slaughter und seinem Freund Tommy Bishop dazustößt, bis hin zum ersten offiziellen Dämonenjäger-Einsatz von der ultimativen Barbie, entschuldigung, der ultimativen Waffe gegen das Böse. Im plötzlichen wie auch unspektakulären Showdown treffen Slaughter und Doom das erste mal aufeinander, wobei Doom in die Wüste verbannt wird. Slaughter, Bishop und Novak beschließen ihre gemeinsame Zusammenarbeit, und Doom wird in der Wüste wach, mit zu geringem Koffeinspiegel, dafür hört er aber Floppies Stimme, die ihm den Weg aus der Wüste leitet.
Ich bin zu gutmütig. Ich sehe ‚Dr. Dooms Erwachen’ als die zweite Hälfte der Vorstellungsrunde an und rechne nun fest damit, dass dann in Folge 3 die Luft brennt, die Fetzen fliegen und mein Zwerchfell explodieren wird. Gute Vorsätze, die ich mir gemacht habe. Hoffentlich machen sich die Drehbuchautoren von JACK SLAUGHTER ebenfalls gute Vorsätze und schaffen es auch, diese zu erfüllen…