Dark Trace: 3: Der Florentinische Spiegel

DARK TRACE geht in die nächste Runde. Diesmal haben es die Herrschaften der Mordkommission mit einer an einen Spiegel gekreuzigten und geköpften Frauenleiche zu tun, die in der Sammlung eines Kunstliebhabers am Tag der großen Präsentation vor Publikum auftaucht. Kurios daran ist, dass der Tatort eigentlich absolut einbruchssicher sein sollte, und nur ein erlesener Kreis mit den Sicherheitsmaßnahmen vertraut gewesen ist. Wie also ist die Frau dort hingekommen, was hatte sie dort zu suchen und vor allem: wer hat sie umgebracht?

Gänzlich anders als die ersten Teile präsentiert sich die dritte Folge der Serie DARK TRACE. Wo wir bislang in schnellen Wechseln zwischen den unterschiedlichen Schauplätzen hin- und her gesprungen sind, wird uns diesmal in einem recht lange dauernden Abschnitt die eigentliche Tat mitsamt Vorgeschichte und Tathergang bis hin zum Fund der Leiche erzählt, bevor überhaupt das erste mal jemand aus dem Ermittlerteam von Cor Liewens auftaucht. Wüsste man es nicht besser, könnte man glatt auf die Idee kommen, dass man ein gänzlich anderes Hörspiel hört. Spannend ist das aber trotzdem, ausserdem ist es eine gelungene Abwechslung zu den bisherigen Folgen. Die Geschichte an sich ist mal wieder so komplex, dass man als Zuhörer gut daran tut, zumindest die Tat in allen Einzelheiten zu kennen, sonst würde man früher oder später nicht mehr die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Ereignissen ziehen können.

Die Stammsprecher geben in diesem Teil wieder alles, als Nebendarsteller glänzt in dieser Folge Klaus Dieter Klebsch als Kunstliebhaber Johann Maarten Vandenberg! Um aber auch mal Kritik anzubringen: die Mordszene ist von der Tonumsetzung nicht sehr verständlich. Zunächst geht man als Zuhörer von einer Vergewaltigung aus, erst bei der Ermittlungsaufnahme wird uns erzählt, was vorher zu hören war. Hier hätte man sicherlich etwas differenziertere Geräusche einsetzen können, die Sache als solche ist allerdings auch schwer zu vertonen… Also zum Inhalt:

Bei der Präsentation eines riesigen Spiegels aus der Renaissancezeit von Benvenuto Cellini müssen die Besucher mit Entsetzen den Leichnam einer Frau betrachten, der hinter dem verhüllenden Vorhang zum Vorschein kommt. Es handelt sich um eine bekannte Kunstdiebin, die, wie es scheint, in eine Falle gelockt wurde, die ihr Ende bedeutete. Doch wer sollte ein Interesse daran haben, die Frau in einem mit hohen Sicherheitsvorkehrungen gesicherten Raum auf solch bestialische Weise umzubringen? Cor Liewens vermutet, die Wahrheit in der Vergangenheit des Spiegels finden zu können und nimmt die Untersuchungen auf.

Trotz eines kurzen mystischen Exkurses bleibt die Serie weiterhin im logisch erklärbaren Rahmen, auch wenn hier deutlich die Grenzbereiche menschlicher Grausamkeit abgegrast werden nach möglichst brutalen Bildern, die sich der Zuhörer ausmalen muss. DARK TRACE ist definitiv, wie wir ein weiteres mal auf dem Cover zu lesen bekommen, „nichts für schwache Nerven“. Völlig richtig.