Caine: 06: Mordendyk

Langsam kippt der Fokus! Die Serie CAINE dreht sich zusehends weniger um den namensgebenden Protagonisten, sondern schwenkt immer häufiger auf die bisherigen Nebendarsteller, die entsprechend zunehmend an Bedeutung gewinnen. Diesbezüglich kann man sich allerdings entspannt zurücklehnen, denn auch diese Figuren sind mit genialen Sprechern besetzt, die ihre Sache mehr als nur gut oder gar durchschnittlich machen.

Caine hat durch das Orakel erfahren, dass er der „dunkle Prophet“ ist, der den Untergang ganzer Völker verursachen soll. Wo er bislang schon am Rande der Verzweiflung gewesen ist, immerhin wird er regelmäßig durch Kartaan geprüft oder muss sich dessen Übernahmeversuchen erwehren, reißt ihn diese Erkenntnis in ein noch tieferes Loch, aus dem er allem Anschein nach nicht entkommen kann…
Die Bruderschaft von Collin Drake hat derweil mit den Angriffen der Aganoi auf San Francisco zu tun. Drake selbst will die unterirdischen Tunnelsysteme, die der Alienrasse als Zugang dienen, mit Atomsprengköpfen zerstören, auch wenn dies ebenfalls die Vernichtung der Metropole bedeuten würde. Linda Watkins kritisiert Drakes Plan zutiefst und erhält überraschend Unterstützung durch Art Jeffries, Drakes rechte Hand…
Die Haupthandlung findet erneut auf Aramatos statt, dem Heimatplaneten der Aganoi, auf dem es dem Polizisten Kilkenny inzwischen gelungen ist, zusammen mit der Kyan´kor-Frau Dahla´rin zu entkommen. In den Höhlen, in die sie geflohen sind, treffen sie auf Jon Jon, einen Schamanen einer anderen ausserirdischen Rasse, die ebenfalls von den Aganoi versklavt wurde, der Kilkenny verrät, wie er wieder auf die Erde und seine Begleiterin nach Kyan´kor gelangen kann, denn die Aganoi haben einen Weltenwanderer beschworen, den sie für ihre Absichten missbrauchen. Sollte es ihnen also gelingen, an den Scherendämonen vorbei zu kommen und den Weltenwanderer zu befreien, könnten sie von dem unwirtlichen Planeten entkommen.

Der Episodentitel ‚Mordendyk’ rührt übrigens vom Namen des Weltenwanderers her. Die musikalische Untermalung der Serie erfolgt erneut durch die Band Limbogott. Bei den besagten „Nebenrollen“ machen sich zunehmend Karl Schulz in seiner Rolle als desillusionierter Polizist Kilkenny sowie hier als Gastauftritt Hennes Bender als Jon-Jon positiv bemerkbar. Bender spricht den kauzigen Schamanen sehr amüsant und versteht es, die Fremdartigkeit der Figur und die Unkenntnis über Redewendungen und Jon-Jon unbekannte Dingen so rüberzubringen, dass es dem Zuhörer nicht gekünstelt vorkommt…
Ganz klar: ‚Mordendyk’ ist weiterhin noch eine Vorbereitung auf das große Finale, jedoch geht es nun in großen Schritten zum Showdown. Es bleiben noch vier Folgen, um die Geschichte zu einem würdigen Ende zu bringen. Wir sind weiterhin begeistert vom Gesamtkonzept, als einzelne Folge betrachtet ist ‚Mordendyk’ aber ein wenig schwächer als die bisherigen Folgen.