Die Schwarze Sonne: 05: Akasha

Nach dem Genuss (und das ist es wirklich) einer jeden Folge von DIE SCHWARZE SONNE habe ich stets das Bedürfnis, mir ein paar Knoten aus den Gehirnwindungen zu machen. Mystisch, verworren, in unterschiedlichen Zeitzonen spielend: neben Gabriel Burns gibt es wohl keine weitere Hörspielserie, die den Zuhörer dermaßen fordert, sich einfach auf das, was es dort zu hören gibt, einzulassen, ohne nach einem Warum zu fragen oder die logischen Verknüpfungen sofort verstehen zu können.

Adam Salton und Nathaniel de Salis sind in Tibet. Dort soll Salton den heiligen Berg Kailash entsprechend eines bestimmten Rituals dreizehn mal umrunden, um anschließend das Buch Akasha zu finden, um schlimmeres Übel zu verhindern. Doch hierzu muss er zunächst eine Prüfung bestehen, in der er auf seinen dunklen Bruder trifft. Kann er sich selbst erkennen?

Der BND-Agent Berger wird ins Jahr 1838 zurückversetzt. Anscheinend springt er in den Körper einer anderen Person, denn sein Leben beginnt in einem Sarg, kurz vor seiner Beerdigung. Die Leute erkennen in ihm den Mann, der später einmal Adam Saltons Großvater werden soll. Die Welt um ihn herum ist für ihn befremdlich und es fällt ihm schwer, sich einzugliedern, seine Ehefrau (die er ja eigentlich nun erst kennen lernt, sich aber sofort gut mit ihr versteht) ist ihm hierbei aber eine große Stütze. Deutlich mehr Probleme bereitet es ihm aber, seinem Sohn aus der Zeit, bevor er die Kontrolle über den Körper bekommen hat, Liebe entgegenzubringen. Das stört die Entwicklung des Kindes natürlich ungemein, und man kann schon erahnen, dass dies düstere Folgen haben wird…

Erneut überzeugt DIE SCHWARZE SONNE vor allem durch atmosphärische Dichte, tolle Sprecher und historische Bezüge. Bei den Sprechern ist dieses mal allen voran Stefan Brentle zu loben, der die Unsicherheit, die mangelnde Liebe für seinen Sohn und die Zufriedenheit mit seiner neuen Lebenssituation stets unglaublich leidenschaftlich und mit einer überzeugenden Glaubwürdigkeit rüberzubringen weiß. Aber auch Christian Stark als Adam Salton spricht seine Rolle sehr gut, insbesondere bei der Prüfung…

Als neue Figur wird im alten England ein gewisser Aleister Crowley (bekannt durch seine okkulten Schriften wie beispielsweise die Liber Al Vel Legis), der von einer anderen Figur namens Jack zweifelhafte Unterweisungen bekommt. In wie weit dieser Jack in Zusammenhang mit der nächsten Folge „Whitechapel“ steht, wird hier noch nicht geklärt…

Langsam wird es schwer, dem roten Faden der Handlung zu folgen, nichtsdestotrotz ist die Handlung spannend und fesselnd. Es bleibt zu hoffen, dass sich dies nicht noch verschlimmert, sodass man irgendwann nicht mehr weiß, worum es eigentlich geht. Noch besteht ein Rest an Verständlichkeit, aber dies kann sich schlimmstenfalls auch schnell ändern…