The Brothers Bloom

THE BROTHERS BLOOM ist einer jener Filme, die bei Durchlesen des Klappentextes schon spontane Sympathien entwickeln. Ohne den Film gesehen zu haben weiß man, dass einen etwas kurzweiliges, witziges erwartet, das jenseits der Hollywood-typischen Actionblockbuster liegt und vielmehr durch Humor und neuartige Ideen und Verwicklungen zu überzeugen weiß. Und genau so ist es dann hinterher auch. Will man im Vorfeld schon wissen, in welches Genre man sich hierbei begibt: eine Komödie der Marke „Oceans Eleven“ oder „Der Clou“!

Die Brüder Bloom (Adrien Brody) und Stephen (Mark Ruffalo) sind Gauner, schon von Kindesbeinen an. Durch Trickbetrug haben sie sich bislang durch das Leben geschlagen und sind dabei dem Credo gefolgt: wenn hinterher alle der Meinung sind, selbst bereichert aus der Sache herausgekommen zu sein, ist der Trick perfekt. Sie gehen hierbei einem perfiden Plan nach, den sie strickt einhalten, jedoch mit unterschiedlichen Sehnsüchten. Während Stephen froh und glücklich ist, ein Gauner zu sein, möchte Bloom vielmehr ein echtes, wahres Leben leben, und nicht immer nur die Person spielen, die sein Bruder für den jeweiligen Betrug vorgibt. Als er dies seinem Bruder nach einem weiteren erfolgreichen Betrug mitteilt und auszusteigen wünscht, wird er von Stephen zu einem letzten Auftrag überredet.

Die exzentrische Multimillionärin Penelope (Rachel Weisz) ist es, die sie ins Visier nehmen. Nach einer anfänglich schon nicht nach Plan verlaufenen Kennenlernphase erlangt Bloom doch das Vertrauen der attraktiven Erbin und erkennt, dass auch sie sich danach sehnt, ein eigenes Leben ausserhalb ihres goldenen Käfigs zu leben.
Und so stricken die Herren Bloom eine Geschichte zusammen, in der Penelope plötzlich zur Helferin in einem Schmuggler-Ring avanciert (natürlich sind die zu schmuggelnde Ware sowie Käufer und Verkäufer alles Handlanger). Doch entgegen den Erwartungen stellt sich Penelope geschickter und ehrgeiziger an, als Stephen es erwartet hatte, und von nun an muss er schnell reagieren, um den Schwindel nicht auffliegen zu lassen…

Mehr wollen wir vom Inhalt nicht verraten, um die Spannung zu bewahren. Entscheidend ist allerdings, dass sowohl die Figuren als auch das Drehbuch sehr skurril sind und immer wieder mit neuen Ideen und Überraschungen erfreuen.
Dass die Hauptdarsteller ihre Sache absolut überzeugend machen, dürfte klar sein, und auch die Nebenrollen sind mit Rinko Kikuchi und Maximilian Schell durchaus treffsicher besetzt.

Ähnlich wie bei den schon eingangs genannten Filmen „Der Clou“ oder „Oceans Eleven“ hat man als Zuschauer die ganze Zeit das Gefühl, nur einen Teil des großen Plans zu kennen und zu verstehen (was ja auch in der Tat so ist), und sobald man denkt, man wisse jetzt, worauf alles hinauslaufen soll, stellt man kurz darauf wieder fest, dass dem doch nicht so ist…

Abgesehen von der insgesamt etwa 3-5 Minuten zu langen Spielzeit, in der der Film insbesondere zum Schluss hin dramaturgisch noch etwas straffer gestaltet hätte werden können und somit auch mehr Spannung aufgebaut worden wäre, bietet THE BROTHERS BLOOM alles, was man von einer modernen Komödie erwartet.