Sharpshooter – Der letzte Auftrag

Was passiert, wenn man zwei eher in Fernsehserien groß gewordene Schauspieler als Hauptdarsteller für einen spannenden Actionfilm einsetzt? Die Antwort auf diese Frage muss sich jeder selbst beantworten, aber um hierfür einen Hinweis zu bekommen, kann man sich SHARPSHOOTER – DER LETZTE AUFTRAG anschauen. In den Hauptrollen: James Remar (Sex and the city / Dexter / Jericho / Vampire diaries) und Mario Van Peebles (Law and order / Damages, aber auch Filme wie Highlander 3 oder New Jack City).

Die Story ist relative schnell zusammengefasst: der im Dienste des Vaterlandes stehende Auftragskiller Dillon (James Rmar) ist in die Jahre gekommen und sehnt sich nach seinem Ruhestand, bevor ihn sein berufliches Glück verlässt und er irgendjemandem durch einen seiner Jobs zu sehr auf den Fuß tritt. Sein Kontaktmann Flick (Mario Van Peebles) überredet ihn, für eine verdoppelte Ausstiegsprämie noch einen letzten Job zu übernehmen, bei dem auch Flick mit im Einsatz ist. Ein Waffenhändler soll in seiner gut bewachten Behausung infiltriert und eliminiert werden, Flick spielt hierbei den Lockvogel mit dem Verkauf eines Raketensteuerungssystems…
Anfänglich läuft alles nach Plan, doch Dillon hat sich bei seiner Auskundschaftung des Terrains eines Tricks bedient, den Waffenhändler Phillips durchschaut hat und in Folge dessen seine Wachen anders positioniert hat, die Dillon nun dingfest machen können.
Auch unter Folter gibt der natürlich nicht preis, für wen er arbeitet, und kann sich im letzten Moment retten, seinem Freund Flick zu Hilfe eilen und den Auftrag zu einem erfolgreichen Ende führen. Doch Flick hat andere Pläne und stellt Dillon vor eine schwere Wahl…

Ablauf und Ausgang dieser Geschichte sind leider viel zu weit voraus vorhersehbar, als dass man tatsächlich von einem „spannenden“ Actionfilm reden kann. Insgesamt hätte man sich unter dem Titel SHARPSHOOTER viel mehr Action im Sinne der anfänglichen Sequenz gewünscht, in der Dillon vorgestellt wird, wie er gerade einen Auftrag im Nahen Osten absolviert. Aber auch hier sind ein paar logische Schwächen: professionelle Scharfschützen arbeiten grundsätzlich im Team mit einem Spotter, und die Wahrscheinlichkeit, dass ein Scharfschütze obendrein auch noch eine Nahkampfausbildung hat (wie hier) und mit diesen Kenntnissen ganze Personenschutztrupps zu Fall bringen kann, ist eher gering.
Auch die Rolle der Reporterin, auf die Dillon in dem verschlafenen Kaff trifft, wo er sich für seinen letzten Auftrag unterbringt, ist absehbar und obendrein auch noch so beliebig, dass man diese Handlung auch gänzlich aus dem Plot streichen könnte, ohne einen logischen Fehler zu erzeugen.

Wenn James Remar mit diesem Film in direkten Vergleich mit Mark Wahlberg in „Shooter“ gehen sollte, wird die Rechnung leider nicht aufgehen. Sowohl vom Starappeal als auch von der Umsetzung her merkt man an zu vielen stellen das wohl eher begrenzte Budget der Produktion an. Wer aber mal abschalten will und nebenbei einen netten Actionfilm sehen möchte, der kann hier zugreifen. Auch wenn Remar als Profikiller in meinen Augen nicht gerade die optimale Besetzung ist, so versteht er es doch, sich gut in die Rolle einzuleben und diese glaubhaft darzustellen…