Triangle – Die Angst kommt in Wellen

Eine Gruppe junger Leute, die sich zu einer Tour auf einem Segelboot verabreden, ein netter Nachmittag, abseits der sonstigen Alltagsprobleme, der sich durch einen düster am Horizont aufziehenden Sturm schnell ändern soll. TRIANGLE ist ein intelligent durchdachter Horrorfilm jenseits der Slasher- oder Monsterthematiken, die man zur Genüge gesehen hat. Eigentlich passt Horrorfilm auch nur bedingt, denn das Kernthema passt eher zu Psychothriller-Naturen. Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit werde ich dieses mal versuchen, nicht allzu viel von der Handlung zu verraten…

Jess, allein erziehende Mutter eines autistischen Kindes, hat es nicht gerade leicht. Die Einladung ihres Besten Freundes auf einen Segeltrip kommt da genau richtig. Mit Skipper und drei weiteren Leuten an Bord ist das Sextett komplett, Leinen los und ab geht die Post.
Jess macht erst einmal ein Nickerchen unter Deck, während sich an Deck die Kleingruppe näher kennen lernt. Als am Horizont ein Gewitter mit erschreckender Geschwindigkeit aufzieht, das Segelboot selbst in einer absoluten Flaute steckt und keiner auf die Idee kommt, mit dem Motor vor der Unwetterfront davonzufahren, ist das Unglück vorprogrammiert. Das Boot kentert in einer riesigen Welle, Mast und Kiel brechen, und zu allem Überfluss ist eine der Begleiterinnen verschwunden. Mitten im Nirgendwo, ohne ihre Position für eine Notrettung abgesetzt zu haben, treiben die Überlebenden nun auf den Überresten der Yacht, als ein riesiger Luxusliner auftaucht. Es gelingt ihnen, an Bord zu kommen, doch das Schiff scheint ausgestorben zu sein. Ganz alleine können sie jedoch nicht sein, denn irgendjemand versucht ab diesem Zeitpunkt, die blinden Passagiere umzubringen, und eine Nerven zerreißende Hetzjagd über das Schiff beginnt…

Die eigentliche Handlung des Films beginnt erst jetzt, auch wenn die vielleicht etwas verwirrende Anfangssequenz ebenfalls wichtig ist bzw. später noch einmal wichtig wird. Nähere Einzelheiten hierzu werden jetzt wie gesagt nicht mehr gegeben, und es werden auch keine Referenztitel genannt, da dies ebenfalls eine unterhaltungsschmälernde Wirkung hätte.

Regisseur Christopher Smith (Creep, Severance) zeigt ein weiteres mal, dass er auch in den bislang selbst gesteckten Grenzen innerhalb des Horrorgenres durchaus in der Lage ist, eine Nische zu finden, in der nicht schon andere Filmemacher sich eingenistet haben. TRIANGLE ist überraschend, da er über sehr weite Strecken Terror einfängt, ohne dabei übertrieben blutrünstig zu werden. Dreht sich die Geschichte nun um ein Geisterschiff im klassischen Sinn? Nein! Dreht es sich um einen Slasher? Auch nicht. Die Idee hinter der Geschichte ist nach etwa einer halben Stunde klar und verstanden, was der Spannung dann aber in keiner Weise Abbruch tut. Dafür sorgt nicht zuletzt die absolut überzeugende Leistung von Melissa George, die auch schon in „30 days of night“ und „Waz“ sowie den Serien „Alias“ und „Grey´s Anatomy“ zu sehen war.

Zugegeben: hat man den Film durch, so stellen sich einem unweigerlich ein paar Fragen, die sich auch im TRIANGLE-Universum nicht logisch erklären lassen (z.B. die eingangs erwähnte Tatsache, dass niemand auf die Idee kommt, vor dem Unwetter davonzufahren), aber das kann man angesichts der ansonsten frisch wirkenden Story relativ gut unter den Tisch kehren, zumal es auch nicht von entscheidender Bedeutung für den Film ist. Starke Unterhaltung, mal ein etwas anderer Film, dem ich nur wärmstens empfehlen kann…