NYPDead: 05: VX

VX, manchen auch als O-Ethyl-S-2-diisopropylaminoethylmethylphosphonothiolat bekannt, ist ein durchsichtiger, geruchloser chemischer Kampfstoff. Dieses Mistzeug ist derartig aggressiv, dass schon eine kleine Dosis für den menschlichen Körper tödlich ist, und genau deswegen ist es auch verboten. Aber natürlich ist ein Verbot nicht gerade die geeignete Maßnahme, um auch die Verbreitung bzw. Nutzung als Mordinstrument zu unterbinden. Und genau damit müssen sich Russel Owen und sein Team in der neuen Folge NYPDEAD beschäftigen.

Beim Besuch einer Prostituierten bricht Richter Dwight Malone, wegen seiner Hardliner-Tendenzen auch als Dirty Harry bekannt, tot zusammen. Die Todesursache, die der Hausarzt feststellt, ist ein epileptischer Anfall, denn Malone hat direkt vor seinem Tod heftig gekrampft und sich erbrochen. Eigentlich kein Fall für die Gerichtsmediziner… Als wenig später ein Mordanschlag auf die Prostituierte verübt wird, ändert sich natürlich alles schlagartig, und Malone landet zur Obduktion bei Kyle Anderson…
Parallel hierzu werden eine Architektin und eine Bauleiterin ermordet, die eine große Umstrukturierung des Bezirks „Little Italy“ geplant haben. Beiden Frauen wurde eine einzelne Perle an einem blonden Haar um den Hals gelegt.
Russel Owen entdeckt Spuren, die seine Recherchen zur italienischen Mafia führen, und muss nun sein gesamtes Verhandlungsgeschick unter Beweis stellen, um nicht ins Fadenkreuz der Camorra zu geraten, nur weil er einen Fall zu lösen hat…

Ein weiteres Mal gelingt es den Machern, zwei voneinander unabhängige Geschichten geschickt miteinander zu kombinieren und die Lösungsideen, die der Zuhörer selbst hat, immer wieder zu durchkreuzen. Die dieses mal etwas komplexeren Zusammenhänge bewirken allerdings, dass für das Zwischenmenschliche im Team von Russel Owen im Hörspiel nur wenig Zeit eingeräumt werden kann, und die kleinen Reibereien, die es sonst immer mal wieder zwischen Kyle und Russel bzw. zwischen Melissa und Russel gibt, auf ein Minimum reduziert werden…

Ansonsten bleibt NYPDEAD allerdings auf seinem hohen Niveau, Sprecher, Geräusche und musikalische Untermalung passen wieder sehr gut. Wenn es etwas gibt, was man also abgesehen von dem etwas zu kurz geratenen Kleinkrieg unter den Kollegen bemängeln will, dann ist es die Tatsache, dass der Zuhörer durch den Titel schon viel zu früh weiß, was Sache ist. Da sind die Morde in Bezug auf die architektonische Verschönerungsaktion schon deutlich spannender inszeniert…