Eine neue Doppelfolge MARK BRANDIS steht in den Startlöchern. Und schon nach wenigen Minuten ist klar, dass hier ein Hauch von Fortsetzung in der Luft weht. Zwar ist es nicht zwingend erforderlich, aber es wird dringlich dazu geraten, sich bei Unkenntnis derselbigen vorab noch die Doppelfolge „Vorstoß zum Uranus“ anzuhören, um die einzelnen Zusammenhänge besser zu begreifen.
Commander Mark Brandis ist unlängst auf dem Rückweg seiner letzten Mission. An Bord der Hermes breitet sich Langeweile und der ermüdende Raumalltag aus, den die Besatzung mit Kniffelspielen zu bewältigen versucht. Doch diese Ruhe wird plötzlich unterbrochen, als die Meldung ertönt, dass die bis vor kurzem noch unbemannt im Schlepptau befindliche Delta IX verschwunden ist.
Die Suche anch dem Schiff führt Brandis zur Raumstation Zhongli Quan, doch bevor er sich daran machen kann, das Schiff zurück zu erobern, bekommt er strikte Befehle, sich hier fernzuhalten. Es gibt eine Mission, die oberste Priorität hat, und die Tatsache, dass die Republiken nun die Delta IX untersuchen würden, wäre zwar ärgerlich, nichtsdestotrotz unter Umständen ein geeignetes Ablenkungsmanöver.
Auf der Suche nach der „Raumsonde Epsilon“ einem extraterrestrischen Stück technischer Wunderwerke, deren Inbesitznahme mehrere hundert Jahre technischen Vorsprung versprechen würde, soll Brandis Unterstützung von einem anderen Schiff erhalten, doch plötzlich und unerwartet wird die Hermes angegriffen und muss sich schwer beschädigt nach einem Ort umschauen, wo sie die Schäden beseitigen können. Ihr neues Ziel lautet Isidor…
MARK BRANDIS ist mehr als nur eine Science Fiction – Serie. Hier geht es nicht in erster Linie um Weltraumschlachten, hin- und herzuckende Lasersalven oder einen typischen Weltraum-Freibeuter. Mark Brandis geht schlichtweg seinem Beruf nach, mit all seinen Risiken und Verpflichtungen, trifft seine Entscheidungen nicht nur nach bestem Wissen und Gewissen, sondern auch immer in Hinblick auf das zerbrechliche politische Gefüge, in dem er sich befindet. Er weiß, dass eine falsche Entscheidung einen Krieg heraufbeschwören könnte, und dass Diplomatie das wichtigste Mittel ist, mit dem er zu arbeiten hat. Gerade dies politischen Ränkespielchen sind es, die mich hier immer weniger an „Star Wars“ als vielmehr an „Dune“ oder „Star Trek“ denken lassen. Diese Serie kommt theoretisch auch komplett ohne Actionsequenzen aus, sondern legt die Hauptgewichtung in Atmosphäre und Spannung, was die gesamte Geschichte deutlich „erwachsener“ erscheinen lässt als manch andere Science Fiction – Story.
Zu einer „erwachsenen“ Geschichte gehören natürlich auch Sprecher, denen man den Ernst der Lage in jeder Situation voll abnimmt, und hier hat man mit Miachel Lott als Commander Brandis eine perfekte Wahl getroffen, die durch das restliche Sprecherensemble vortrefflich unterstützt wird. Auch die Soundkulisse, in der das ganze spielt, wirkt ernsthaft. Keine aufdringlichen Computergeräusche oder Triebwerkslärm, alles in gemächlichen Bahnen verlaufend und im richtigen Moment dann aufbrausend, um die Spannung zu steigern, selbstverständlich harmonisch unterstützt durch die Hintergrundmusik.
MARK BRANDIS macht auch auf den Folgen 9 & 10 einen ganz hervorragenden Eindruck und unglaublich viel Spaß, der Geschichte zu folgen, die nicht nur eine überraschende Wendung für den Zuschauer in petto hält…