Stag Night

STAG NIGHT heißt übersetzt nichts anderes als Junggesellenabschied. Somit hat der Film zumindest schon einmal seinen Bildungsauftrag erfüllt, denn ich musste dies nachschlagen. Die Handlung selbst bildet hier im Gegensatz dazu eher weniger bis gar nicht. Zu vorhersehbar ist die gesamte Geschichte, zu Genre-typisch sind die Abläufe, zu stereotyp die Charaktere. Schauspielerisch sieht das ganze zwar besser aus, das hilft allerdings nur bedingt.

Die vier Freunde Carl, Mike, Tony und Joe feiern Mikes Junggesellenabschied. Auf ihrem Weg von einer Stripbar zum nächsten Lokal nehmen sie die U-Bahn. Übermütig und angetrunken versuchen sie ihr Glück bei den ebenfalls anwesenden Brita und Michelle, werden aber von Brita rüde mittels Reizgas vertrieben. Als die Bahn anhält, verlassen alle sechs das Abteil und landen auf einem stillgelegten U-Bahnhof. Plötzlich fährt die Bahn wieder ab, und sie sind „gestrandet“. Auf der Suche nach einem Weg nach draussen kreuzen sich ihre Wege mit denen einer verwilderten Gruppe von Kannibalen, die in New Yorks U-Bahn-Schächten lebt. Eine Verfolgungsjagd auf Leben und Tod beginnt…

Sollte jemand das Gefühl haben, hierdurch einen Spoiler gelesen zu haben, tut es mir leid. Weniger kann man zu dem Film nicht verraten, ohne alles im Dunkeln zu lassen, mehr gibt es allerdings auch nicht wirklich zu erzählen.
Die Art und Weise, wie die Gruppe in ihr Verderben gerät, ist für Slasher-Filme typisch, eine Mischung aus Pech, Dummheit und verdientem Unglück. Sämtliche weitere Handlung ist schon aus anderen Filmen des gleichen Genres bekannt, bietet keinerlei Überraschungen oder spontane Wendungen, und wer bereits den einen oder anderen „Psychopathenfamilien“-Film gesehen hat, weiß bereits nach etwa 20-30 Minuten, wie genau das ganze ausgehen wird…

Wer es gerne hart und blutig mag, ist bei STAG NIGHT ganz gut aufgehoben. Die Effekte wirken zwar stellenweise etwas zu künstlich, dafür wird aber an Ekel nicht gespart.
Das Bild der BD ist vor allem in den vielen dunklen Szenen ein wenig grobkörnig, alles in allem aber nicht störend. Beim Ton haben wir es vor allem bei den „Schrecksekunden“ immer mal wieder mit sehr lauten Passagen zu tun, die im Vergleich zu dem ansonsten recht ruhigen Klängen der U-Bahn ein wenig zu viel des Guten sind.

Alleine schon, um Breckin Meyer mal nicht in einer Komödie zu sehen, ist der Film einen Blick wert. Bereits in ‚The hills have eyes’ Psychohorror-getestet, liefert Vinesse Shaw allerdings von allen beteiligten Schauspielern die beste Leistung ab. Genrefans greifen sowieso zu, müssen sich aber darauf einstellen, dass ihnen die Geschichte irgendwie vertraut vorkommt.