Shutter Island

SHUTTER ISLAND verspricht schon alleine vom Namedropping her, ein unglaublich intensiver Film zu sein. Martin Scorsese als Produzent, in der Hauptrolle Leonardo DiCaprio, in weiteren Rollen Mark Ruffalo, Sir Ben Kingsley, Max von Sydow sowie jede Menge anderer Darsteller, die man ebenfalls schon in kleineren Rollen gesehen hat, bieten hier eine Vorstellung, die rein schauspielerisch als rundum gelungen bezeichnet werden kann.

Teddy Daniels, U.S.-Marshal, wird zusammen mit seinem neuen Kollegen Chuck Aule auf die Gefangeneninsel Shutter Island gerufen. Hier befindet sich eine Einrichtung für kriminelle Geisteskranke, und unlängst ist eine Insassin unter mysteriösen Umständen aus ihrer Zelle entkommen. Die ersten Ermittlungen ergeben: die Frau muss irgendwie aus der verschlossenen Zelle entkommen sein, vorbei am Wachpersonal und ohne von irgendjemandem gesehen zu werden, und ist danach barfuß auf dem unwirtlichen Gelände der Insel verschwunden. Als Daniels nachhakt, stößt er schnell auf Widerstand seitens der Ärzte und Pfleger. Hier scheint mehr im Gange zu sein, als es ihm die Psychiater glauben machen wollen.

Doch auch Daniels hat seinem Kollegen noch lange nicht alles über sich verraten, denn er hat einen ganz eigenen Grund, warum er auf der Insel ist: auf Shutter Island wird der Brandstifter festgehalten, der am Tod seiner Frau die Schuld trägt. Zudem behält er zunächst für sich, dass er regelmäßig unter starken Kopfschmerzen leidet, die ihm Wahnvorstellungen und Bilder aus der Vergangenheit vors Auge führen, unter Umständen ausgelöst durch Entzugserscheinungen (Daniels ist Alkoholiker). Diese Halluzinationen sind nicht zuletzt auch durch seine Zeit bei der Armee geprägt, in der er u.a. an der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau beteiligt war. Was ist also das Geheimnis von Shutter Island?

Genau das werden wir an dieser Stelle selbstverständlich nicht verraten. Des Rätsels Lösung erschien mit persönlich allerdings viel zu früh viel zu klar, als dass ich bis zur „offiziellen“ Auflösung noch mitgefiebert hätte. Es gibt genug Zeichen und Hinweise im Vorfeld, dass man schon nach einer halben bis dreiviertel Stunde weiß, worum es eigentlich geht. Die ganz genaue Auflösung ist dann eher ein „aha, so wird’s also logisch aufgebaut“-Gefühl.

Aber nur, weil sich der große Knall des Films schon recht früh ankündigt, bedeutet dies noch lange nicht, dass der Film dadurch an Spannung verliert. Interessant und spannend bleibt es trotzdem, und alleine das Setting mit der einsamen Insel, auf der sich nur die Anstalt befindet, und die gerade von einem Sturm heimgesucht wird, sorgt für eine ungemein gruselige Atmosphäre.