Point Whitmark: 29: Der Seelenkünder I

Die drei Herren vom Sender, der heißt, wie die Stadt, sind wieder da. POINT WHITMARK, dieses mal mit einer Doppelfolge. ‚Der Seelenkünder’ wirkt allerdings auf den ersten Blick gar nicht so sehr nach einem Zweiteiler, hat man erst den ersten Teil zu Ende gehört. Wirklich gelungen: eine Fortsetzungsgeschichte, bei der der erste Teil nicht direkt mit einem Cliffhanger endet, sondern in sich geschlossen zu sein scheint, und der nachfolgende Teil eher als Erweiterung gewertet werden darf, wann gab es das schon im Bereich Hörspiele?

Jay, Tom und Derek haben für das Hafenfest des Städtchens Casa Vargas die Verantwortung für Beschallungstechnik übernommen, und leiten mit einer Live-Radioshow durch das Programm. Einer der Höhepunkte des Festes ist eine Hypnosenummer durch „Ramiro Luiz del Santo“, den so genannten Seelenkünder, der vor dreihundert Jahren am Hofe des spanischen Königs beschäftigt war, als Ketzer verurteilt wurde, sich seiner Strafe aber entziehen konnte. Mithilfe eines schwarzen Okulars soll er einen Freiwilligen aus dem Publikum hypnotisieren, doch nach kurzer technischer Panne mit der Nebelmaschine sind sowohl Jay als auch der Seelenkünder verschwunden…
Tom und Derek machen sich auf, ihren Freund zu finden, denn es kann nicht mit rechten Dingen zugehen, dass Jay mitten in einer Liveübertragung abhaut. Nach einiger Zeit entdecken sie ihn auch, doch Jay scheint nicht Herr seiner selbst zu sein. Hat der Seelenkünder ihn zu einer willenlosen Marionette gemacht? Und wenn ja, warum das alles?
Natürlich machen sich die Jungs an die Recherchen…

POINT WHITMARK zeigt sich mal wieder in Höchstform. Die Geschichte ist spannend, mysteriös, und regt zum Miträtseln an. Auch, wenn nicht immer alles in sich schlüssig ist, so bleibt das Grundgerüst der Geschichte doch grandios, da es sich ein weiteres mal um eine innovative, eigenständige Idee handelt, die nicht nach einem Drei-Fragezeichen-Abklatsch klingt.

Die Atmosphäre, die das Hörspiel verbreitet, ist durchweg gruselig gelungen, Sprecher und Geräusche arbeiten Hand in Hand und erzeugen eine dichte Kulisse, bei der es einem leicht fällt, sich in der Phantasie das Szenario auszumalen. Durch die Tatsache, dass es sich um eine Doppelfolge handelt, ist der Anreiz, sofort weiterzuhören, natürlich enorm groß, entsprechend empfehlen wir allen, sich direkt beide Teile zuzulegen. So sollen Jugendserien sein!