Torturer – A new kind of terror

Verhörspezialist Rick geht im Irak bei der Befragung von Gefangenen bis an seine persönlichen Grenzen. Die Grauzone, die sich im Bereich „Druckaufbau“ und „Folter“ befindet, hat er wahrscheinlich schon längst überschritten, das ist ihm bewusst. Allerdings besteht der Verdacht, dass Ayesha, die Frau, die er verhören muss, Uranmunitionhülsen gesammelt hat, um eine schmutzige Bombe für einen atomaren Terroranschlag in den USA zu präparieren. Jetzt muss er herausfinden, wie er die Explosion verhindern kann, und die Zeit läuft…
Ganz so einfach ist der Film nicht gestrickt, wie es auf den ersten Anblick erscheint, denn: wir befinden uns zeitlich weit hinter diesen Ereignissen. Rick ist inzwischen zurück in den USA. Ihm gegenüber sitzt eine Psychologin, der er die Ereignisse aus seiner Sichtweise schildert und ihr zu erklären versucht, dass er sich nicht direkt schuldig fühlt. Als diese ihm aber erklärt, dass er sich völlig richtig verhalten hat, beginnt er, an seinen eigenen Handlungen und den Erklärungsversuchen, die er die ganze Zeit abgegeben hat, zu zweifeln…

Regisseur Graham Green schafft hier mit nur wenigen Schauspielern eine recht bedrückende Atmosphäre. Nie ist man sich sicher, ob die Verhörmethoden nun einfach nur brutal und überzogen sind, oder ob diese drastischen Mittel nicht vielleicht doch „notwendig“ sind, um eine wichtige Information zu erhalten. Dass Rick einen ordentlichen Knacks weg hat, merkt man recht früh. Aber auch Ayesha erscheint nicht wirklich aufrichtig, und auch die Psychologin verwirrt mehr, als dass man schlau aus ihr werden würde…

Die FSK 18 liegt wahrscheinlich im moralisch sehr fragwürdigen Inhalt begründet, wirklich schreckliche Bilder gibt es nicht zu sehen. Das plakative „Saw meets Fahrenheit 9/11“ mag vielleicht stimmen, aber nur, wenn die Parallelen zu Saw nicht in der Brutalität und die Parallelen zu Fahrenheit 9/11 nicht in der Gesellschaftskritik gesehen werden, sondern eher in Kameraführung und Ton oder so… Wo wir gerade debei sind: Bild und Kamera wirken stellenweise ein wenig wie eine TV-Produktion, dafür machen aber insbesondere Andrew Walker und Mahsa Masoudi schauspielerisch einen sehr positiven Eindruck.
Nach nicht ganz eineinhalb Stunden ist der Film vorbei, nicht wirklich lang, aber viel länger hätte er auch nicht sein dürfen. Das etwas überraschende Ende kommt unvorbereitet und auch nicht durchgängig logisch aufgebaut herüber, was dem Film allerdings nicht sonderlich schadet, denn auch ohne dies hätte TORTURER – A NEW KIND OF TERROR nur einen mittelmäßigen Charakter. Wer hier auf Action der Marke „Hostel“ gewartet hat, wird enttäuscht. Vielmehr wirkt TORTURER ein wenig wie eine harmlosere Variante von „Five Fingers“.