Unter der Schirmherrschaft von Tony & Ridley Scott wird hier eine Serie präsentiert, die sich rund um das Thema BEGIERDE dreht. Unter BEGIERDE – THE HUNGER verstehen die Herren nicht nur, wie das Covermotiv einem eventuell suggerieren mag, den Blutdurst von Vampiren, sondern es geht vielmehr um all das, was man begehren kann.
Die Kurzgeschichten, die sich jeweils bei etwa 30 Minuten einpendeln, sind in sich abgeschlossen, wurden von unterschiedlichen Regisseuren betreut, und haben neben diesem Leitmotiv noch einen weiteren gemeinsamen roten Faden: jeweils zu Beginn wird eine kurze Einleitung präsentiert, ein wenig schwülstig daher geredet von niemand geringerem als Terence Stamp. Ein wenig erinnert das an die Serien „X-Faktor“ oder „Geschichten aus der Gruft“.
Parallelen hierzu gibt es im Übrigen nicht nur durch die Anmoderation, sondern auch durch den fehlenden Tiefgang, den die Geschichten aufzubieten haben. Ziemlich stumpf, platt, mit nur recht geringem Spannungsbogen, wird hier munter in unterschiedlichste Mystery-Genres gesprungen, kurz ein paar Klischees abgeklopft, um dann zum wenig überraschenden Finale der jeweiligen Folge zu kommen, das man sich mit halbwegs gesundem Verstand schon nach wenigen Minuten zusammenreimen kann.
Wem das inhaltlich reicht, der wird hier mit BEGIERDE – THE HUNGER ein sattes Angebot an vielseitigen Kurzgeschichten geboten, die teilweise sogar richtig gut besetzt sind (u.A. ist Daniel Craig und Lena Headey zu sehen), und neben Mystery auch ein wenig Horror und Erotik beinhalten.
Die Ideen zu diesen Geschichten scheinen zwar aus irgendwelchen Massenware-Groschenromanen zu stammen, aber man kann eben nicht allzu viel Gehalt erwarten, wenn innerhalb von nur dreißig Minuten alle Figuren vorgestellt, das Kernthema bearbeitet und ein Abschluss gefunden werden müssen. Wer dieses Tempo vorlegt, muss nun einmal ein paar Abstriche machen können.
An der Umsetzung scheitert es jedenfalls nicht: optisch und klanglich ist hier alles im Lot für eine Serie. Natürlich darf man auch keine gestochen scharfen Bilder wie aus den aktuellen Kinoblockbusters erwarten, aber für den heimischen Fernsehabend ist das mehr als nur ausreichend!
Wer von Kurzgeschichten mit Gruselnote nicht genug bekommen kann, der greift hier zu. Serienjunkies, die auch solche Serien wie True Blood verfolgen, werden sich allerdings eher langweilen… Übrigens hat die Serie auch schon ein paar Tage auf dem Buckel: produziert wurde das gute Stück nämlich 1997, also weitab vom Serienboom. Heutzutage hätte man wohl eine Fortsetzungsstory daraus gebastelt!