Kopfgeld – Perriers Bounty

Mit KOPFGELD – PERRIER´S BOUNTY versucht Drehbuchautor Mark O´Rowe einen Film im Stil von ‚Bube, Dame, König Gras’ oder ‚Snatch’ zu machen. In Ansätzen ist dies auch gelungen, und wenn man sich nur den Klappentext durchliest, so könnte man meinen, es mit einem Guy Ritchie-Film zu tun zu haben. Die Handlung selbst schafft es dann aber nicht, das skurrile Grundgerüst ausreichend zu verkleiden…

Nicht gerade einer der besten Tage für Michael. Er schuldet dem Kredithai Perrier einen riesigen Batzen Geld und hat keine Ahnung, wie er das zurückzahlen soll. Zwei Geldeintreiber wollen ihm gerade die Beine brechen, da taucht seine Nachbarin Brenda auf und erschießt einen der beiden. Jetzt muss Michael flüchten und schnellstmöglich an das Geld gelangen, sonst ist er mit ziemlicher Sicherheit tot. In diesem Chaos taucht dann auch noch Michaels Vater auf und behauptet, er hätte den Tod gesehen, und der hätte ihm gesagt, dass er nach dem nächsten Erwachen sterben würde… Nun will er die verbleibende Lebenszeit nutzen, um Michael und seine Mutter wieder zu versöhnen, die seit einigen Jahren nicht mehr miteinander gesprochen haben. Was nun noch fehlt ist ein guter Plan, um an das Geld zu gelangen…

Ich kann gar nicht so genau sagen, was mich an KOPFGELD im Endeffekt wirklich stört. Ich glaube, das stören auch nicht der richtige Ausdruck ist. Schauspielerisch, technisch, klanglich ist alles in Ordnung. Die Gesichter sind allesamt unverbraucht, die Schauspieler schaffen es auch mehr oder weniger gut, ihren Figuren Charakter zu verleihen und diesen auch glaubwürdig durchzuziehen. Entscheidender ist wohl eher das Drehbuch, das zwar den einen oder anderen witzigen Ansatz hat, ansonsten aber auch immer wieder Längen aufweist und somit dafür sorgt, dass der Film zwar kurzweilig unterhaltsam, aber sich insgesamt eher belanglos an einem vorbeiplätschernd zum Ende vorarbeitet. Der „Showdown“ selbst sorgt noch einmal für eine kurze Überraschung, ist aber genau wie der Rest des Films nicht weiter spektakulär und erfolgt ebenso beiläufig wie die meisten Teile der Handlung.

Fans des englischen schwarzhumoristischen Kinos können hier gerne einen Blick riskieren, und ich bin mir eigentlich auch sicher, dass man von Regisseur Ian FitzGibbon noch hören wird, ansonsten ist KOPFGELD allerdings wirklich kein Must-Have-Seen, sondern eher für die Leute gedacht, die wirklich jeden Film gesehen haben wollen, von dem sie mal gehört haben…