Warum werden heutzutage irgendwie alle Teenie-Horrorfilme nach dem gleichen Rezept zusammengeköchelt, einmal kurz umgerührt, und anschließend mundgerecht serviert? Ganz einfach: weil es sich so am einfachsten kochen lässt, das Rezept bewährt ist und eigentlich immer gut funktioniert. Problem an der Sache: hat man erst einmal 5, 6, 7x das Gericht verspeist, lässt der gute Geschmack irgendwann nach, man wünscht sich eine neue Note im Essen. SORORITY ROW serviert uns einen Rumforttopf: alles was rum steht, muss fort (auch bekannt als Dosmus: dos muss weg, und dos muss weg, und dos muss weg…).
Man nehme: „The Faculty“ (bloß diesmal mit Mädchen), „Scream“, eine Prise „Düstere Legenden“ und vor allem „Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast“. Aus allen drei Filmen nehme man sich die wichtigsten Kernelemente, zermatsche sie bis zur vermeintlichen Unkenntlichkeit, rührt das ganze einmal um und würzt es mit ein paar unbekannten Gesichtern: fertig ist SORORITY ROW.
Die Mädchen Jessica, Cassidy, Chugs, Ellie, Claire und Megan wollen Megans Freund Garrett einen Denkzettel dafür verpassen, dass er ihr untreu war. Während einer gemeinsamen Liaison stellt sich Megan tot, und da Garrett ihr vermeintlich Vergewaltigungsdrogen gegeben hat, lässt er sich von ihren Freundinnen dazu überreden, nicht die Polizei zu rufen, sondern die Leiche heimlich zu entsorgen. Hierzu fahren sie an einen Baggersee, wo sie die Leiche versenken wollen. Während die Mädchen Garrett weiter im Glauben lassen, Megan sei tot, und selbst nach Steinen suchen, um die Leiche zu beschweren, schnappt sich Garrett, ein Radkreuz aus dem Kofferraum und rammt es Megan in die Brust, um die Luft aus ihren Lungen entweichen zu lassen. Jetzt ist sie tatsächlich tot, und nun müssen die Mädchen tatsächlich entscheiden, Stillschweigen zu bewahren oder die Polizei zu rufen. Natürlich soll das Verbrechen, da alle eine Teilschuld tragen, verschwiegen werden…
Soweit der Plan, doch acht Monate später erhalten alle beteiligten MMS-Nachrichten von Megans Handy, auf denen zu sehen ist, was tatsächlich passierte. Und das ist noch nicht alles: irgendein vermummter Killer treibt auf dem Campus nun sein Unwesen und nimmt Rache an denjenigen, die direkt oder indirekt am Mord beteiligt waren. Kann es sein, das Megan doch nicht ganz tot war und nun ihre ehemaligen Verbindungsschwestern zur Rechenschaft ziehen will?
Hat man erst einmal Scream und Co. gesehen, weiß man ziemlich genau, was im Folgenden auf einen zukommt. Nach und nach werden die Mädels und ihre Freunde von dem vermummten Rächer fachgerecht entsorgt, fliehen standardmäßig nicht dahin, wo viele Leute sind, sondern rennen viel lieber auf Dachböden, wo es kein Entkommen mehr gibt, und natürlich bekommt vom mordenden Treiben niemand etwas mit. Altbekannt, nicht sonderlich neuartige Einfälle, aber trotzdem mehr als solide gemacht.
Schauspielerisch machen die Akteure im Prinzip alles richtig, wobei es bei diesem Film in erster Linie darum geht, möglichst viel Haut zu zeigen und dabei ängstlich zu gucken. Das ist nicht sonderlich hohe Kunst.
Das Bild präsentiert sich in knackigen Kontrasten, hoher Schärfe und satten Farben, auch die Szenen in der Dunkelheit (und davon gibt es natürlich schon ein paar) sind jederzeit gut zu erkennen. Der Ton ist jederzeit brillant und knallt genau da, wo er sollte. Von der technischen Seite her also wirklich gut gelungen.
Bedenkt man, dass es sich hierbei um ein Remake des 80er-Streifens „The house on Sorority Row“ handelt, mag man vielleicht noch etwas milder gestimmt sein ob der vielen Parallelen zu neumodernen Slasher-Filmen, dennoch ändert das nichts an der Tatsache, dass man quasi sämtliche Motive und Erkennungsmerkmale von SORORITY ROW schon aus anderen Filmen kennt. Da hat Regisseur Stewart Hendler mit „Whisper“ schon deutlich mehr Kreativität an den Tag gelegt. Wem das egal ist, der findet einen technisch gut umgesetzten Film, der genau die Klischees bedient, die man bei dieser Art von Film erwartet!