Auch die dritte Folge von DORIAN HUNTER bestätigt den unglaublich guten Eindruck, den bis dahin die ersten zwei hinterlassen haben. Coco Zamis wird wieder ein wenig in den Hintergrund gerückt, und man konzentriert sich erneut auf den Krieg zwischen Hunter und der schwarzen Familie. Zunächst aber ist dies gar nicht so auffällig. Was ‚Der Puppenmacher‘ sonst noch so zu bieten hat, erfahrt ihr hier.
„Endlich einmal eine Serie, in der der Protagonist nicht mit völligem Verständnis für das Übernatürliche überschüttet wird“, denke ich mir beim Hören. Hunter, der gerade erst ein Blutbad in einem Zug angerichtet hat, als er seinen Bruder hinrichtete, wird vom Secret Service, genauer genommen von Agent Chapman, in Empfang genommen. Chapman ist eindeutig ungehalten darüber, dass Hunter trotz der eigentlich klaren Beweislast gegen ihn noch auf freiem Fuß ist und sogar zu Ermittlungen hinzugezogen wird. Er selbst wird als „Wachhund“ degradiert.
Der Sohn von Lord Hayward, Phillip, ist angeblich von Dämonen besessen, und der Lord hat seine guten Beziehungen spielen lassen, um Hilfe von höchster Ebene zu erhalten. Doch Hunter zweifelt daran, dass Phillip erst kürzlich merkwürdiges Verhalten an den Tag legt, denn er ist ein Hermaphrodit. Er redet wie im Wahn von einer jungen Frau namens Alina, die in Gefahr ist. Hunter beginnt mit seinen Nachforschungen und stellt alsbald fest, dass Alina tatsächlich von zu Hause verschwunden ist. Alinas Mutter zeigt Hunter ein Foto, das ihr ein Mann nach ihrem Verschwinden zukommen lassen hat, auf dem das Mädchen auf einer Hand stehend abgebildet ist. Als Hunter wenig später ein Paket geliefert bekommt, in dem eine Puppe steckt, die sofort versucht, ihn umzubringen, wird ihm klar, dass hier mehr im Busch ist, als er bislang gedacht hatte…
Erneut zeigt Thomas Schmuckert, dass er die Rolle des Dorian Hunter überzeugend großspurig und mit einer insgesamt sehr starken Verachtung auf alles und jeden sprechen kann. Ein weiterer Höhepunkt ist Frank Felicetti, der den Agenten Donald Chapman spricht und ihm eine gehörige Portion Ironie und Sarkasmus verpasst. Dadurch bekommt das Hörspiel sogar zwischendurch eine amüsante Note. Alles in allem herrscht aber erneut die Action vor, und für Hunter kommt es letztendlich zum Schlagabtausch mit der Schwarzen Familie.
‚Der Puppenmacher‘ macht genau da weiter, wo ‚Das Henkerschwert‘ aufgehört hat und macht mit seinem indirekten Spoiler nach dem eigentlichen Hörspiel unglaublich Lust auf die nächste Folge!