Die Girls von St Trinian 2 – Auf Schatzsuche

Irrglaube: jede englische Komödie mit Colin Firth ist anspruchsvoll und unterhaltsam. DIE GIRLS VON ST. TRINIAN 2 – AUF SCHATZSUCHE beweist, dass er auch in der Lage ist, in recht flachen Filmen mitzuwirken. Zugegeben: Titel und Cover hätten einen vorwarnen sollen, dass es sich hier um einen Teenager-Klamauk handelt, und aus dem Alter ist man nun einmal raus. Nichtsdestotrotz haben wir uns durch den Film gehangelt und ein Urteil gebildet, versuchend, hier nicht zu sehr mit einfließen zu lassen, dass man der Zielgruppe nicht entspricht, weder vom Alter her, noch vom Geschlecht.

Das namensgebende St. Trinian ist ein Mädcheninternat, das durch recht anarchische Zustände glänzt. Die Mädchen sind in unterschiedliche Fraktionen aufgeteilt, wobei man hier nicht die üblichen „Kappa Phi“-etc.-Gruppierungen trifft wie an den Universitäten in America, sondern hier wird man schlicht und ergreifend nach seinen „Neigungen“ klassifiziert: Emos, Rocker, Poser, Streber, Umweltschützer, Beautyqueens, …

Vor vielen hundert Jahren hat ein Vorfahre der Familie Fritton, die die Leitung des Internats stellt, als Pirat einen Schatz versteckt. Die Koordinaten zu diesem Versteck hat er auf zwei Ringe gravieren lassen, die er voneinander getrennt verwahrt hat. Wie es der dumme Zufall so will, finden die Mädchen einen dieser Ringe am Internat, und versuchen diesen gewinnbringend zu verkaufen. Hiervon bekommt ein Nachfahre von Lord Pomfrey (dem der Schatz damals gestohlen wurde) Wind und will den Ring an sich bringen. Der ursprüngliche Verkaufspreis wird von 20 auf 100 Pfund angehoben, woraufhin Pomfrey droht, dass das ein böses Ende nehmen wird.
Mit einer Söldnerarmee dringt er in das Internat ein, und im zweiten Angriff gelingt es ihm auch, den Ring an sich zu reißen… Doch womit er nicht gerechnet hat, ist der Ehrgeiz der jungen Damen, die nun alles daran setzen, zunächst den zweiten Ring zu erhalten und dann auch den ersten wieder in ihren Besitz zu bringen, um den Schatz zu bergen.

DIE GIRLS VON ST. TRINIAN 2 spielt sehr viel mit Travestie-Komik, die allerdings nicht immer wirklich auf den Punkt kommt. Typisch britischer Humor ist hier insgesamt tatsächlich Mangelware, dafür wird hier aber an jeder Ecke mit „Mädchenpower“ herumgealbter.

Die schauspielerische Leistung (insbesondere der Erwachsenen Darsteller) darf man lobend anerkennen, denn die übertriebene Art in Form von ausschweifender Mimik und Gestik sind sicherlich schon im Drehbuch beabsichtigt gewesen.

Das Bonusmaterial kann sich sehen lassen: den Internats-eigenen Tanz lernen, die einzelnen Gruppierungen noch einmal näher durchleuchten, ein Extra über die Internatsband, Pannen vom Dreh, entfernte Szenen, Musikvideos und Trailer warten auf euch.

Das Konzept ist stimmig, allerdings sollte man sich darüber im Klaren sein, dass das Niveau des Films wirklich für ein Zielpublikum gedacht ist, das gerade erst in den zweistelligen Altersbereich gekommen ist. Somit dürften die Mädchen vom Internat das weibliche Pendant zu den „Wilden Kerlen“ sein. Wer so etwas gerne schaut, kann hier getrost zugreifen und wird sicherlich hochwertig, wenn auch nicht anspruchsvoll, unterhalten.