Mein Frau, Ihre Schwiegereltern Und Ich

Vier Jahre nach seinem unglaublichen Erfolg mit „Meine Braut, ihr Vater und ich“ legt Jay Roach im Jahr 2004 mit MEINE FRAU, IHRE SCHWIEGERELTERN UND ICH nach, und das Unglaubliche wird wahr: es gelingt ihm in manchen Bereichen, sogar noch eine Schippe draufzusetzen. Zugegeben, die Überraschungen, die uns im ersten Teil offenbart wurden, halten sich ein wenig in Grenzen, dafür aber gewinnt der Film durch die zusätzlich schrillen Charaktere von Gregs Eltern Bernie und Rozalin, gespielt von Dustin Hoffman und Barbra Streisand.

Grundsätzlich bleibt beim Filmrezept alles beim alten: Greg Focker will weiterhin seinem Schwiegervater in spe der ideale Schwiegersohn sein, hat sogar gelernt, sich in vielen Dingen sehr gut anzupassen. Doch nun sollen die Byrnes auch Pams Schwiegereltern kennen lernen. Wie schon zu befürchten ist, passen die nun so ganz und gar nicht in das Weltbild von Jack: Gregs Vater ist der Hausmann bei diesem Ehepaar, und seine Mutter verdient das Geld: als Sextherapeutin. Wie auch schon im ersten Teil versucht Greg nun, eine scheinbar unausweichliche Katastrophe zu verhindern und bittet seine Eltern mehrfach, sich „zurückzuhalten“. Folgerichtig geht dadurch aber nur noch mehr schief, als wahrscheinlich zu erwarten gewesen wäre. Greg sitzt zwischen den Stühlen und versucht verzweifelt, zu vermitteln.

Wenn sich MEINE FRAU, IHRE SCHWIEGERELTERN UND ICH etwas vorzuwerfen lassen hat, dann ist es die Tatsache, dass man durchaus etwas spritziger hätte sein können, was die Gag-Ideen betrifft. Vieles von dem, was hier auf die Lachmuskulatur losgelassen wird, ist infolge des ersten Teils vorhersehbar und deswegen nicht mehr so eine Überraschung. Nichtsdestotrotz ist der Film eine durchweg gelungene Fortsetzung, die mit einem noch größeren Staraufgebot überzeugt und nicht minder komisch ist, wenn auch wie gesagt absehbar komisch.

Wer den ersten Teil noch nicht gesehen hat, sollte dies unbedingt im Vorfeld tun, um die Beziehungen zwischen den einzelnen Personen besser zu verstehen. Wem „Meine Braut, ihr Vater und ich“ gefallen hat, wird auch hier bestens unterhalten. Im Stil grundsätzlich ähnlich, wirkt hier der Humor aber etwas mehr mit dem Vorschlaghammer eingebracht, wohingegen im ersten Teil viel feinfühliger gearbeitet wurde. Ebenfalls absolut empfehlenswert.