After Life

Christina Ricci, Justin Long und Liam Neeson in einem Film? AFTER LIFE kann eigentlich nur gut sein, so sage ich mir. Und auch die Story kling viel versprechend: ein Bestatter, der mit den Toten reden kann, während die sich in einer Zwischenwelt befinden? Wie viel der Film wirklich taugt, erfahrt ihr hier.

Nach einem Streit mit ihrem Freund Paul (Justin Long) hat die junge Lehrerin Anna (Christina Ricci) einen Autounfall. Als sie wieder zu sich kommt, liegt sie in einem Kühlraum auf einer Bahre, und ein Mann, der sich als Eliot Deacon vorstellt, ist gerade dabei, ihre Kleider aufzuschneiden. Er ist Bestatter, und Anna, so erklärt er ihr, ist tot. Die will das natürlich nicht glauben, aber er besteht darauf, dass dies die Antwort wäre, die er immer von den Toten erhält, denn er besitzt die Gabe (bzw. den Fluch, wie er selbst es empfindet), mit den Toten zu reden, die sich noch nicht mit ihrem Ableben abgefunden haben.
Doch nicht nur Anna hat Zweifel an ihrem tatsächlichen Tod, sondern auch einer ihrer Schüler, der sie (oder ihren Geist?!?) wenig später am Fenster bei dem Bestatter stehen sieht. Dieses Erlebnis teilt er Paul mit, der zunächst natürlich glaubt, dass das Kind Lügen erzählen würde. Doch nach und nach nagen Zweifel an ihm, und er beginnt, Nachforschungen anzustellen…

Abgesehen von der großartigen schauspielerischen Leistung von Neeson und Ricci lebt der Film in erster Linie von der beklemmenden Atmosphäre, die das Leichenschauhaus mit seinem sterilen Aufbahrungsräumen ausstrahlt, sowie von der beängstigenden Vorstellung, dass Anna ja vielleicht tatsächlich noch nicht tot sein könnte.
Regisseurin Agnieszka Wojtowicz-Vosloo spielt mehrfach mit den Andeutungen, dass dies tatsächlich so sein könnte, und eine wirklich endgültige Aufklärung gibt es hier auch nicht, sondern man darf am Ende selbst für sich entscheiden, wie der Film nun zu deuten ist.

Was besonders an der Machart des Films gefällt, ist das Kontrastspiel der Farben. Während die Hautfarben und die meiste Kleidung eher blass und grau wirken, erstrahlt Anna mit ihren rot gefärbten Haaren und dem knallroten Nachthemd geradezu hell und unwirklich, fast schon wie der in „Sin City“ eingesetzte Farbeffekt.

AFTER LIFE ist eher ein leiser, ruhiger Film, bei dem der gesamte Gruselfaktor im Kopf des Zuschauers entsteht, und nicht durch überraschende, erschreckende Bilder erzeugt wird. Diese schreckliche Vorstellung, machtlos hinnehmen zu müssen, wenn jemand einem erzählt, man wäre tot und würde dies aber nicht als solches empfinden, sorgt für Gänsehaut und Horror. Im Endeffekt hat der Film überzeugt, aber nicht so sehr begeistert, wie man anfangs angenommen hat. Hier wäre durchaus noch ein wenig mehr Potential drin gewesen, und Filme wie „The Sixth Sense“ haben vorgemacht, wie man die Thematik noch ein wenig ausreizen könnte…