Der weisse Löwe

DER WEISSE LÖWE erzählt die Geschichte von einem (wer hätte das gedacht) weißen Löwen, der in seiner Kindheit von einem jungen Mann aus dem Shangaan-Volk gerettet wird. Da weiße Löwen für die Shangaan heilige Tiere sind, beschließt dieser, von nun an den Löwen zu bewachen und vor Unheil zu bewahren…

Letsatsi, der weiße Löwe, ist schon in seiner Kindheit ein Außenseiter. Als er eines Tages von seiner Mutter getrennt wird und hilflos durch die Gegend streift, wird er von einem Rudel Hyänen verfolgt und kann sich im letzten Moment auf einen Baum retten. Gisani, ein junger Mann aus dem Shangaan-Volk, ist zufällig in der Nähe, da er eine seltene Heilpflanze sucht, und wird auf den weißen Löwen aufmerksam. Sein Vater hat ihm viel von einem weißen Löwen erzählt, der bei seinem Volk heilig ist. Er verjagt die Hyänen also und wacht in der Nacht über den kleinen Löwen, bis morgens dessen Mutter auftaucht. Letsatsi verlässt ihn wieder, allerdings geschieht ihm auch kein Leid durch die Mutter. Fortan erklärt Gisani es zu seinem Lebenszweck, Letsatsi zu folgen und über sein Leben zu wachen…
Jahre später, aus Letsatsi ist inzwischen ein großer, erwachsener Löwe geworden, dessen Werdegang man im Film in vielen schönen Bildern zu sehen bekommt, machen Großwildjäger Jagd auf ihn, doch Gisani, der als Fährtensucher arbeitet, kann erneut sein Leben retten, indem er die Gewehre manipuliert und sich später unter Einsatz seines Lebens für den Löwen stark macht…

Das ist, grob skizziert, der gesamte Inhalt des Films. Viele sehr schicke Naturaufnahmen lassen uns mit Letsatsi mitzittern und bangen, wenn er beispielsweise einen von Krokodilen bevölkerten Fluss überqueren muss. Die Botschaft, die dieser Film einem vermitteln will, ist sehr simpel und dennoch schön.
Kein Zweifel, dass man hier definitiv in erster Linie einen Film für Kinder gedreht hat, aber auch als Erwachsener kann man noch jede Menge aus dem Gezeigten lernen.

Die Aufnahmen entstanden unter der Leitung von Kevin Richardson in dessen Wildreservat in Südafrika. Bei den Tieren handelt es sich nicht um irgendwelche dressierten Zirkustiere, sondern um Wildtiere, die sich eben genau so verhalten, wie es gezeigt wird. Natürlich stellenweise inszeniert, aber damit darf man ja rechnen. Von der Erzählweise her erinnert das ganze ein wenig an „Die Götter müssen verrückt sein“: ein Erzähler kommentiert das Geschehen, allerdings immer nur punktuell. Ansonsten lassen die Macher einzig die Kraft der Bilder auf den Zuschauer wirken.

Wer auf Tierdokumentationen steht, wird sicherlich auch hier seinen Spaß haben. Eine Geschichte wie „König der Löwen“ gibt es im engeren Sinne nicht, aber das ist auch gut so, ebenfalls die Tatsache, dass man nicht eine innige Mensch-Tier-Beziehung darstellt, sondern Gisani eigentlich nur als Beobachter fungiert. Bild und Ton sind klasse, da freut sich das Heimkino!