Frenemy

Nein, es liegt glaube ich nicht an mir. FRENEMY hat mich nicht einen Moment lang packen können. Ein Arthouse-Film, der witzig sein will, dieses aber irgendwie nicht eine Sekunde schafft, ein Film, in dem sich zwei Leute völlig belanglos miteinander über Gott und die Welt unterhalten (mit ein wenig Gesellschaftskritik und einem hineininterpretierten „Engelchen und Teufelchen“-Hintergrund), der ab und an ein wenig brutal wirkt, um die FSK 18 zu rechtfertigen, und der es schafft, trotz weniger als achtzig Minuten Laufzeit langatmig und zäh zu wirken. Dafür meinen höchsten Respekt!

Eigentlich wäre damit schon fast alles gesagt. Regisseur Gregory Dark schickt die beiden Hauptakteure Callum Blue und Matthew Modine durch Los Angeles, wo sie allerhand skurrile Sachen erleben, ohne das meiste davon überhaupt mitzubekommen, in einen Raubüberfall auf einen Sexshop geraten (der vom Comedy-Shootingstar Zach Galifianakis halbwegs gut herübergebracht wird, die eigentlich beste Szene im ganzen Film) und anschließend von einem Polizisten gerettet werden, der die beiden im Anschluss aufgrund von Ungereimtheiten in den Aussagen für dringend tatverdächtig hält, an bislang ungelösten Frauenmorden direkt beteiligt gewesen zu sein.
Als Intermezzo gibt es immer mal wieder Einblicke in eine merkwürdige Daily Talkshow, bei der die beiden ganz zum Schluss ebenfalls als Gäste landen…

Kurzes Fazit: nicht jeder Film, der inhaltlich so belanglos ist wie dieser, ist automatisch ein Arthouse-Film. Schlechte, unspannende und nahezu bedeutungslose Drehbücher sind zwar der Definition nach hier einzuordnen (nicht kommerzieller Film, der die Erwartungen an das große Kino nicht versucht zu erfüllen), aber das war sicherlich nicht dabei gemeint.
Vielmehr bin ich ziemlich sicher, dass Gregory Dark insgeheim gehofft hat, einen Independent-Hit zu schreiben, der auch aus der Feder von Quentin Tarantino hätte stammen können. Leider schafft er es in keinem Moment, wirklich witzig zu sein.

FRENEMY ist ein gutes Beispiel dafür, wie man einen Film nicht machen sollte. Wer sich den Streifen unter dieser Voraussetzung anschaut, wird hinterher vielleicht immer noch das Gefühl haben, Zeit verschwendet zu haben, aber dafür kann man ja tröstend sagen: es sind nur 76 Minuten…