20 Funerals

Was für eine packende Geschichte. In 20 FUNERALS dreht es sich darum, dass vier Polizisten, nachdem einer ihrer Kollegen bei einem Undercovereinsatz von einem Dealer niedergeschossen wird (zum Teil auch aus eigener Dummheit, denn er verhält sich schon ziemlich auffällig), beschließen, sich nicht länger an die nur für sie geltenden Regeln zu halten. Was das bedeutet? Das erfahrt ihr gleich.

Regisseur Anghus Houvouras hat sich hier eine ganze Reihe übel wirkender Ghetto-Leute ins Cast geholt, um ja eine möglichst glaubwürdige Crew zusammen zu bringen. Dass dabei auch die Polizisten aussehen, als würden sie normalerweise Drogen verkaufen oder anderweitig für die Mafia tätig sein, spielt dabei keine sonderlich große Rolle, denn: es ist natürlich wichtig, dass die Polizisten ebenfalls wie ganz gefährliche Typen aussehen, die sich nicht an Regeln halten, die nicht Dienst nach Vorschrift machen. Und genau das ist auch ihr Ziel. Um den Tod des Kollegen zu rächen und endlich einmal eine wirksame Änderung in den Straßen zu verwirklichen, stellen sie eine Liste von zwanzig Gangstern auf, angefangen beim kleinen Dealer bis hin zum Kopf des Ganzen. Diese zwanzig Leute wollen sie nun von klein nach groß eliminieren. Bei solch einem Beschluss geht dem schwächsten Glied in der Kette natürlich erst einmal der Stift, aber wäre doch gelacht, wenn man das nicht unter echten Kerlen mit ein paar „du Weichei“-Sprüchen gerade gerückt bekommen würde… Als Mitglieder der Mordkommission müssen sie dann auch bald die Gangsterkiller, also sich selbst, jagen, und legen gekonnt eine falsche Fährte, um den Rücken frei zu bekommen. Erst ein Profikiller, der von den Drogengangstern engagiert wird, kann das Vierergespann dann aufhalten…
Ich bin ganz ehrlich: ich hatte mich ursprünglich auf 20 FUNERALS gefreut. FSK 18, das Motto lautet „One Rule! Shoot first! Count bodies later!“ klang irgendwie erfrischend actionlastig, und ich hatte erhofft, eine Schießorgie im Stil von „The Tournament“ zu sehen zu bekommen. Was mich da aber erwartet, ist schauspielerischer Dilettantismus. Nun gut, wer hätte denn gedacht, dass „DJ Naylor“, der die Hauptrolle spielt, auch nur die geringste Mimik oder Gestik drauf hätte? Ergo: mein Fehler. Was aus den Gesichtern der gesamten Schauspielerriege spricht, ist die Frage: „Was tue ich hier? Wirke ich in irgendeiner Form überzeugend?“. Die Antwort lautet nein. Aber überzeugen tut hier auch nicht das Drehbuch, der Kamerastil oder die Schnitte. Insofern passt alles doch wieder gut zusammen.

Fazit: 20 FUNERALS? Nein danke, mehr Gangster-Feeling kommt, so denken wir zumindest, auf, wenn ihr euch stattdessen in der gleichen Zeit ein paar lustige HipHop-Videos anschaut. Selbst für Sammler von FSK18-Filmen ist dieser eigentlich nicht empfehlenswert, da auch die Gewaltdarstellungen nicht wirklich explizit sind oder besonders hart oder gekonnt wirken.