Super

SUPER! Der Titel beschreibt auch gleichzeitig, was der Film taugt. Eine Hommage an jede Menge Comic-Filme. Ein Film, der sehr stark an „Kick-Ass“ erinnern mag (und ganz nebenbei erwähnt auch ein Jahr älter ist), insgesamt aber ein etwas erwachseneres Publikum anspricht. Ein Film, der zu Recht FSK 18 erhalten hat, da die Gewaltbereitschaft und die gezeigten Bilder definitiv nichts für Jugendliche sind. Nichtsdestotrotz ist SUPER unbedingt unterhaltsam.
Frank (Rainn Wilson) ist das typische Abbild eines Verlierers. Seine Frau (Liv Tyler, okay, er kann kein absoluter Verlierer sein ) ist drogenabhängig und verlässt ihn für einen Gangster, der sie kostenlos mit Stoff versorgen kann. Sein Beruf als Koch in einem Schnellimbiss macht ihn auch nicht glücklich, und so beschließt er, da er im Verbrechen den Kern all seiner Probleme sieht, gegen das Verbrechen selbst anzugehen. In einem Comicladen macht er sich schlau darüber, welche Superhelden ohne besondere Fertigkeiten auskommen, und entwirft einen eigenen Superhelden. Fortan zieht er als „Blutroter Blitz“ in einem roten Kostüm mit Wasserpumpenzange bewaffnet durch die Straßen und verprügelt Verbrecher. Doch seine Selbstjustiz bleibt nicht unbeobachtet. Die Comic-Verkäuferin Libby (Ellen Page) möchte als seine Gehilfin Blitzie ebenfalls mit eingreifen.
Solange sie es nur mit Kleinkriminellen zu tun haben, funktioniert das auch alles überraschend gut, doch im Kampf um seine Frau bedeutet das, dass sich Frank mit der Drogenmafia anlegen muss, und die lässt sich nicht ohne Gegenwehr verprügeln…
Regisseur James Gunn inszeniert eine bunte, schwarzhumoristische, teilweise stark überzeichnete Geschichte über einen Mann, der aus seiner Verzweiflung heraus einen Entschluss fasst und durch unumstößliche Entschlossenheit etwas erreichen will. Dass er dabei keinerlei Kompromisse eingeht und das, wofür er eigentlich einstehen will, irgendwie auch durch seine Selbstjustiz mit Füßen tritt, ignoriert er gekonnt, zumal er in Libby ja auch Bestätigung und Bewunderung findet.
In mancher Situation mag einem das Lachen im Hals stecken bleiben, wenn plötzlich und ohne jegliche Vorwarnung brutale Gewalt gezeigt wird, die aber irgendwie auch ein wenig Slapstick beinhaltet. Als Beispiel sei hier nur die Szene genannt, in der sich jemand an der Kinokasse vordrängelt, woraufhin sich Frank „heimlich“ im Auto sein Superhelden-Kostüm anzieht, zur Kinokasse zurückkehrt und den Mann krankenhausreif schlägt mit der Botschaft auf den Lippen „Man darf sich nicht vordrängeln!“. Wer über so etwas lachen kann, wird sehr viel Spaß mit SUPER haben. Andere werden wahrscheinlich pikiert oder verstört den Kopf schütteln, welches kranke Gehirn sich so etwas ausdenken mag. SUPER beinhaltet eine zutiefst moralische Botschaft, die (fast im wahrsten Sinne des Wortes) mit der Holzhammermethode eingebläut wird, und einem zeigt, dass gut gemeint nicht immer automatisch gut gemacht ist. Das gilt allerdings nicht für den Film, der ist in allen Belangen SUPER! Shut up crime!