Wenn mir vor einem halben Jahr jemand gesagt hätte, dass ich an einem „Warriors“-Spiel aus dem Hause Koei derartig viel Vergnügen haben würde, hätte ich denjenigen wahrscheinlich nur mit einem breiten, mitleidigen Grinsen angeschaut. Aber mit SAMURAI WARRIORS 3 haben es die Macher tatsächlich geschafft, mich da zu erwischen, wo ich immer gerne ein Auge mehr zudrücke: Stichwort Koop-Modus!
SAMURAI WARRIORS 3 beinhaltet grundsätzlich genau die gleichen Elemente, wie auch schon die Teile zuvor, Dynasty Warriors und wie sie nicht alle heißen. Ihr bekommt eine Karte vorgesetzt, in der es bestimmte Missionen zu erfüllen gibt, die nicht viel variabler sind als „töte Person X“, „beschütze Person Y“ oder „töte Person X bevor jemand anderes Person Y getötet hat“. Wie auch in den anderen Teilen folgt sodann eine Button-Mashing-Orgie, bei der sich Hundertscharen von feindlichen Samurai euch und euren Truppen in den Weg stellen, wobei den befreundeten Truppen hierbei lediglich Statistenaufgaben zufallen. Um das Heer zu besiegen, gibt es nur euch, euren Koop-Partner und ab und zu die Pferde der beiden Figuren…
Bedingt durch die Andersartigkeit der Controller (wobei man natürlich auch einen Classic-Controller verwenden könnte, wovon wir an dieser Stelle allerdings abraten) bekommt das Spiel eine gänzlich andere Intensität. Das Button-Mashing erscheint einem nicht mehr als solches, sondern vielmehr als Notwendigkeit um sich seiner eigenen Haut zu erwehren. Auf dem Schlachtfeld findet ihr Waffen und Rüstungen, die ihr später anstelle der Standard-Bewaffnung verwenden könnt, sowie Edelsteine unterschiedlicher Gattungen, mit denen ihr die Waffen und Rüstungen nochmals in mehreren Stufen aufbessern könnt. Da ihr euch im Koop-Modus die Edelsteine teilt, ist hier taktisches Geschick gefragt, wer wie weit aufrüstet, damit der andere nicht zu kurz kommt.
Auch, wenn es eine Story gibt, die ihr hier nachspielt, so seid euch bewusst, dass diese ebenso zu vernachlässigen ist, wie beispielsweise bei Diabolo. Warum ihr nun von A nach B rennt und alles, was sich euch in den Weg stellt, umbringt, ist eigentlich irrelevant, der Weg ist das Ziel! Wer allerdings bislang schon immer genau hierauf geachtet hat, darf sich auf einige neue Figuren freuen, die man nun spielen kann. Dass ihr durch die Kämpfe Erfahrungspunkte sammelt und die einzelnen Spielercharaktere stufenweise aufsteigen, versteht sich fast von selbst, oder?
Auch, wenn SAMURAI WARRIOR 3 auf der Wii im Vergleich zu anderen „Warrior“-Titeln auf XBOX360 oder PS3 grafisch das Nachsehen hat, gewinnt die Spielreihe durch Wiimote und Nuntchuk ungemein an Spannung und Dauermotivation. Für mich insgesamt überraschend, lediglich einen faden Beigeschmack gibt es weiterhin: solltet ihr innerhalb der Mission irgendwann einmal scheitern, gibt es erneut keine Rücksetzpunkte. Habt ihr euch also eine gefühlte Ewigkeit bis zum Endgegner vorgekämpft und werdet dann von diesem besiegt, bedeutet das, alle 400-500 Krieger des Levels ein weiteres mal niederzustrecken… Das kann durchaus frustrierend sein und ist in heutigen Zeiten eigentlich nicht mehr notwendig. Trotzdem insgesamt ein rundum gelungenes Hack´n´Slay…