Neben Duke Nukem ist wohl SERIOUS SAM der größte Testosteron-Egoshooter auf dem Markt. Jetzt gibt es das HD-Remake von ‚The First Encounter’ & ‚The Second Encounter’ erstmalig zusammen auf einer Disk, und das dann auch noch zum absoluten Freundschaftspreis.
Wer den Shooter bereits aus der Vergangenheit kennt, weiß eh, was ihn erwartet, für alle, die bislang noch keinen Kontakt zu SERIOUS SAM hatten, sei kurz zusammengefasst: Aliens bedrohen den Planeten, der Elitesoldat Sam ist der einzige, dem es gelingen könnte, die Welt noch zu retten. Er wird mittels Alientechnologie weit in die Vergangenheit geschickt (und das funktioniert eben nur einmalig, deswegen muss er sich alleine durchschlagen), um die Invasion quasi schon im Vorfeld zu verhindern. Da haben die Invasoren natürlich etwas gegen und schicken ihre Truppen gegen ihn ins Feld.
In klassischer Egoshooter-Manier ballert ihr euch nun durch Horden von Aliens und Monstren, die euch an die Gurgel wollen. In der Regel sind es nicht die Angriffe, die euch das Leben schwer machen werden, denn sie zielen nicht besonders gut und ihr könnt sie leicht aus der Ferne erledigen, sondern die schiere Masse an Gegnern, die euch dann doch irgendwann erreichen und dann durch Nahkampfangriffe oder Explosionen stetig den Lebenssaft aussaugen…
Wer SERIOUS SAM spielt, sollte sich vor allem einer Sache bewusst sein: auch in aufgepeppter HD-Grafik ändert das nichts daran, dass dieses Spiel einer ganz anderen Ära entspringt. Das merkt man schon alleine am Speichersystem: am Ende des Levels wird automatisch gespeichert, Checkpoints unterwegs gibt es hingegen nicht. Dafür könnt ihr durch Druck auf die Y-Taste das Schnellspeichersystem aktivieren (welches sich durchaus immer dann empfiehlt, wenn es euch gesundheitlich gut geht und ihr auch gut munitioniert und gerüstet seid).
Die Areale des Spiels sind an sich abwechslungsreich, die Levels aber (im Vergleich zu aktuellen Spielen) trist gestaltet. SERIOUS SAM HD ist kein Titel, den man sich besorgen sollte, wenn man erwartet, ein Call Of Duty mit Aliens zu bekommen. Hier spielt vor allem der nostalgische Gedanke eine große Rolle, abgesehen davon ist es ein sehr kurzweiliges (da mehr oder weniger Story-befreites) Gemetzel. Mit Kampfmesser, Kettensägen, Pistolen, Schrotgewehren, Scharfschützengewehr, Flammen- oder Raketenwerfer auf die Gegner zu feuern, ist einfach entspannend. Das recht hohe Spieltempo ist im Vergleich zu aktuellen Egoshootern deutlich Arcade-lastiger und entbehrt jeglicher Taktiererei.
Zusätzlich verwöhnt uns das Spiel mit einem netten Multiplayer-Part, der mehrere klassische sowie auch teilweise neue Spielmodi bietet, dabei aber unter den gleichen Einschränkungen genießbar ist wie der Singleplayer-Teil.
Wer es ehrlich mag, Mann gegen Mann (bzw. Alien), wer sich nicht daran stört, dass das Alter Ego statt der mittlerweile üblichen einen Standardwaffe plus einer Sekundärwaffe ein gesamtes Waffenarsenal mit sich herumschleppt und dabei unermüdlich umher rennen und springen kann, der ist hier gut beraten. Alle anderen sollten sich vielleicht doch lieber einen Shooter heraussuchen, der ein wenig mehr Realismus bietet.