SSX (Xbox 360)

Mit dem Snowboard unter den Füßen irgendwo in der Wildnis aus einem Hubschrauber springen und gegen die Gesetze der Physik, die Naturgewalt etc. ankämpfen? Gar kein Problem. SSX von EA Sports ermöglicht euch diesen Traum. Das Spiel begeistert Snowboarder durch ein einerseits sehr arcadelastiges Steuerungsprinzip, das aber nichtsdestotrotz fast schon simulationsnahe Möglichkeiten bietet. Dass die altgediente Serie noch lange kein altes Eisen ist, beweist sie eindrucksvoll.
Machen wir uns nichts vor: ein Sportspiel über Snowboards ist in erster Linie für Snowboarder interessant und solche, die es eventuell noch werden wollen. Vielleicht schaut auch noch der eine oder andere Tony Hawk-Fan rein, denn allzu weit weg vom Skateboarden ist der Sport ehrlich gesagt nicht (zumindest für Laien). Entsprechend ist es auch nur bedingt überraschend, was hier alles an Modi geboten wird: es gibt ganz normale Rennevents, bei denen ihr möglichst schnell zum Ziel gelangen solltet, es gibt Trickevents, bei denen ihr durch möglichst viele, abwechslungsreiche und schwierige Tricks Punkte sammelt, bis ihr die Piste komplett absolviert habt (und wer am Ende die meisten Punkte hat, gewinnt logischerweise), und es gibt Survival-Events, bei denen die Strecke mit vielen Hindernissen bespickt ist und ihr Mühe haben werdet, allen umgestürzten Bäumen auszuweichen oder diese mittels hohen Sprüngen zu passieren.
Die Technik und Vernetzung macht es möglich: das RiderNet unterstützt die Vergleichbarkeit von euch und euren Freunden. So kann man sich beispielsweise die besten Rennen der Freunde als Geisterfahrt anschauen und diese dann herausfordern. Seid ihr zufällig zur gleichen Zeit auf der gleichen Piste, wird euer virtueller Gefährte auch bei euch auf der Piste mit angezeigt und natürlich umgekehrt. Somit kann man sich sogar zu gemeinsamen Abfahrten verabreden…
Eure Ausrüstung könnt ihr nach Belieben wechseln. In einem Shop stehen euch unzählige Varianten von Schneeanzügen und neuen Boards zur Verfügung, die ihr teilweise sogar zwangsweise nehmen müsst, um beispielsweise ein Survival-Rennen zu bestreiten oder mit einem Wingsuit durch die Luft zu segeln, bevor es losgeht…
Insgesamt neun Gebirgszüge (u.a. Antarktis, Afrika, Himalaya, Alpen) warten darauf, von euch erkundet zu werden. Nach und nach werden die Gebiete freigeschaltet, und mit jedem Gebiet gibt es auch einen neuen Fahrer.
Die Physik-Engine des Spiels macht einiges her, lässt aber auch an der einen oder anderen Stelle Wünsche offen. So ist es nach einem gewagten Sprungmanöver teilweise unmöglich abzuschätzen, wie ihr am besten landen solltet, während an anderer Stelle eine eurer Meinung nach verhunzte Landung keine Folgen hat. Ebenfalls ein klein wenig ärgerlich ist die Tatsache, dass die Maps mitunter sehr uneinsehbar sind, sodass ihr das eine oder andere mal in einer Felsspalte landet, nachdem ihr über eine Schanze gehüpft seid, oder einfach in einer Höhle nur noch begrenzte Sicht habt und irgendwo hängen bleibt.
Wer damit leben kann, findet ein wirklich unterhaltsames Spiel, das die Snowboarder mit Sicherheit bei der Stange halten wird. Wer sich für Skisport im Allgemeinen aber nicht sonderlich interessiert, sollte hier einen Bogen drum machen.